Trotz eines deutlich verbesserten Defensivverhaltens verliert der VfL Osnabrück im ersten Spiel unter Neutrainer Pit Reimers beim SV Wehen Wiesbaden mit 1:2. Wendepunkt der Partie ist eine diskussionswürdige gelb-rote Karte gegen den Osnabrücker Lion Semic.
Bei seiner Premiere an der Seitenlinie der Lila-Weißen stellte Reimers auf eine Viererkette um, in der Maxwell Gyamfi und Lion Semic neu in die Startelf rotierten. Ins Mittelfeld rückte zudem Kofi Amoako. Niklas Wiemann und Yigit Karademir saßen dafür zunächst auf der Bank, Niklas Niehoff fehlte angeschlagen.
VfL Osnabrück steht tief – Simakala aus dem Stand
Mit Ausnahme einer großen Gelegenheit für ”Chance” Simakala nach einem Fehler in der Wiesbadener Hintermannschaft (6. Spielminute) neutralisierten sich beide Teams in den Anfangsminuten. Die Gastgeber waren um ein sauberes Passspiel bemüht, der VfL stand unter seinem neuen Trainer deutlich tiefer als zuletzt unter Uwe Koschinat und versuchte es immer wieder mit schnellen Gegenstößen oder langen Bällen.
Offensiv lief bei beiden Mannschaften allerdings eher wenig zusammen. Für den ersten Treffer der Partie brauchte es daher eine starke Einzelaktion in Person von Simakala: Der Angreifer verwertete eine flache Hereingabe von Sturmpartner Erik Engelhardt und schlenzte das Leder aus halblinker Position anschließend herrlich in den rechten Winkel – 1:0 für den VfL (34.). Rund fünf Minuten später verpasste Mitabsteiger Wiesbaden bei seiner bis dato besten Chance den Ausgleich.
Auch nach dm Seitenwechsel spielte sich das Geschehen eher zwischen den Strafräumen ab. Der VfL verteidigte ordentlich und ließ bis auf einer Chance nach rund einer Stunde nur wenig zu, verpasste es allerdings auch, eigene Umschaltgelegenheiten besser auszuspielen. Bestes Beispiel: Eine gute Viertelstunde vor Schluss entschied sich der eingewechselte Brian Beyer bei einer aussichtsreichen Konterchance für eine Hereingabe mit dem Außenriss – und verfehlte das Ziel, den mitgelaufenen Jannis Wulff, um gleich mehrere Meter.
Platzverweis leitet die Wende ein
Quasi im Gegenzug beendete Semic einen Wiesbadener Angriff mit einer energischen Grätsche. Schiedsrichter Patrick Alt gab die gelbe Garte, gleichbedeutend mit gelb-rot für den bereits verwarnten Rechtsverteidiger – eine zumindest knifflige Entscheidung.
Für den VfL kam es im Anschluss nicht bitterer: Erst glich der SVWW durch eine unberührte krumme Flanke aus dem Halbfeld zum 1:1 aus (82.), nur drei Minuten später stand es dann plötzlich 2:1 für die Hausherren. Moritz Flotho hatte im Anschluss an eine Ecke eingeköpft, VfL-Keeper David Richter zuvor im Durcheinander vor seinem Tor den Überblick verloren.
Auf der anderen Seite schenkte Wiesbaden den dezimierten beinahe den Ausgleich, doch Jannis Wulff konnte einen verunglückten Rückpass nicht zum Ausgleich nutzen. Kurz darauf war Schluss.
Osnabrück ist Letzter
Der VfL verliert somit beim Debüt von Trainer Pit Reimers unglücklich mit 1:2 in Wiesbaden. Durch einen zeitgleichen Sieg der Zweitvertretung von Hannover 96 sind die Lila-Weißen in der Tabelle noch einen Platz tiefer gerutscht und stehen nun auf dem letzten Rang. Am kommenden Wochenende gastiert der VfB Stuttgart II an der Bremer Brücke.