Der geplante Vorstoß der Bundesregierung zur Legalisierung von Cannabis führt nach Einschätzung des Dachverbandes Deutscher Cannabis Social Clubs (CSCD) zu einem starken Interesse an der Gründung dieser Clubs. Die Bundesregierung unterschätzt gemäß dem Dachverband die Anzahl der zukünftigen Anbauvereinigungen, während der CSCD erwartet, dass das neue Gesetz zwar den Schwarzmarkt reduzieren, aber nicht trockenlegen wird.
Ausblick auf die Entwicklung der Cannabis Social Clubs
Nach einem Bericht des „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ sagte der Vorsitzende des CSCD, Steffen Geyer, dass er erwartet, dass in Deutschland binnen eines Jahres 3.000 bis 4.000 Cannabis Social Clubs entstehen könnten. Gegenwärtig gebe es bereits 300 bis 350 Gruppen in der Gründungsphase und weitere warten auf das Inkrafttreten des Gesetzes.
Die Bundesregierung hält in ihrem Gesetzesentwurf fest, dass nach der Gesetzesunterzeichnung im ersten Jahr etwa 1.000 Anbauvereinigungen und in den Folgejahren jeweils ein Plus von 500 dieser Vereine erwartet werden. Sowohl der CSCD als auch die Bundesländer kritisierten diese Schätzung als zu niedrig.
Die Auswirkungen auf den Schwarzmarkt
Geyer äußerte die Ansicht, dass das Cannabis-Gesetz der Ampelkoalition den Schwarzmarkt nur reduzieren, aber nicht eliminieren würde. „Jedes Gramm Cannabis, das zukünftig auf dem heimischen Fensterbrett oder in den Social Clubs produziert wird, ist ein Gramm weniger, das auf dem Schwarzmarkt beschafft wird“, sagte er.
Allerdings betonte er, dass Gelegenheitskonsumenten oder Menschen, die einfach mal Cannabis probieren möchten, mit Eigenanbau oder Social Clubs nicht bedient seien und sich weiterhin auf dem Schwarzmarkt versorgen würden.
Kritik an der Ampelkoalition
Laut Geyer wird der Schwarzmarkt durch die Politik der Ampelkoalition sogar profitieren, da die Legalisierung wahrscheinlich zu einer Zunahme der Konsumenten führen wird. Diese Kritik begründet er mit dem „halbherzigen“ Vorgehen der Ampelkoalition und plädiert für eine umfassende Legalisierung, die auch den Verkauf in Fachgeschäften zulässt. „Bei einer umfassenden Legalisierung, die auch einen flächendeckenden Verkauf in Fachgeschäften zulässt, könnte man den Schwarzmarkt weitgehend trockenlegen“, so Geyer.
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