(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Bundesgesundheitsminister plant Initiativen für Long- und Post-Covid-Patienten.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant mehrere neue Initiativen für eine bessere Versorgung von Long- und Post-Covid-Patienten. Das Gesundheitsministerium arbeitet an einer Webseite mit Informationen und Anlaufstellen für Long-Covid-Patienten und deren Angehörige. Zudem soll die sogenannte Versorgungsforschung ausgebaut werden, um den Betroffenen zu helfen, eine gute Betreuung zu finden. Im Herbst wird Lauterbach zu einem Runden Tisch einladen, bei dem verschiedene Beteiligte ihre Erfahrungen mit Long- und Post-Covid austauschen können. Das Bundesgesundheitsministerium möchte außerdem die Befähigung von Ärzten und Reha-Experten im Umgang mit diesen Erkrankungen verbessern.
Runder Tisch soll auch über Post-Vac-Fälle beraten
Der Runde Tisch wird auch über Erkrankungen infolge der Impfung gegen Corona, sogenannte Post-Vac-Fälle, beraten. Lauterbach wird seinen neuen Vorschlag am Mittwoch in einer Bundespressekonferenz in Berlin vorstellen. An dem Treffen wird unter anderem die Long-Covid-Expertin Carmen Scheibenbogen, Direktorin des Instituts für Medizinische Immunologie an der Charité, teilnehmen. Scheibenbogen beschäftigt sich mit Long Covid und den Folgeerkrankungen ME/CFS, Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom.
Ruf nach mehr Geld für Erforschung von Long Covid und ME/CFS
In der Ampel-Koalition wird der Ruf nach mehr Geld für die Erforschung von Long Covid und ME/CFS laut. Im Haushaltsentwurf gibt es abgesehen von 200.000 Euro für Beratungshilfen kein Geld für Long-Covid-Betroffene. Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Linda Heitmann ist damit nicht zufrieden und möchte sich dafür einsetzen, dass im kommenden Etat mindestens die Mittel für laufende Forschungsprojekte verstetigt werden. In den Haushalten für 2022 und 2023 wurden bereits Fördermittel in Höhe von 22,5 Millionen Euro für die Erforschung von Long Covid und ME/CFS bereitgestellt.
Optimierung der Behandlung von Long- und Post-Covid-Patienten
NRW-Gesundheitsminister Karl Josef Laumann (CDU) bezeichnet das Thema Long Covid als nach wie vor schwierig. Das Gesundheitssystem sei noch nicht optimal darauf eingestellt, Menschen mit diesen Erkrankungen zu behandeln. Es fehle oft an Wissen über die Ursachen von bestimmten Symptomen und an erfolgreichen Therapien. Alle Akteure im Gesundheitswesen auf Bundes- und Länderebene müssten gemeinsam daran arbeiten, die Betroffenen besser und zielgerichteter zu behandeln.