Tor zum 1:1 durch Lukas Gugganig (mit der Nummer 4) / Foto: Revierfoto
Was ein Pokalabend: Der VfL Osnabrück hat dem bisher ungeschlagenen Bundesligadritten SC Freiburg in einem wahnsinnigen Pokalfight alles abverlangt und unterliegt am Ende trotzdem denkbar bitter im Elfmeterschießen.
Dieses Spiel wird so manchem VfL-Fan in dieser Nacht den Schlaf rauben: Die lila-weißen Osnabrücker Kicker unterliegen dem, in dieser Saison so starken, Freiburgern nach toller Leistung in einem irren Pokalspiel. Beide Teams lieferten sich von Beginn an ein Spiel auf hohem Niveau. Der VfL bot den Breisgauern in der gesamten ersten Spielhälfte Paroli – musste aber trotzdem mit einem Rückstand zur Halbzeit in die Kabine gehen.
Kühn-Ausflug böse bestraft
Nachdem Innenverteidiger Maurice Trapp einen Ball nur ungenügend klären konnte, setzte VfL-Keeper Philipp Kühn zum Ausflug an, konnte den Ball jedoch auch nicht entscheidend klären. Philipp Höler legte auf Vincenzo Grifo ab, dessen Distanzschuss kein Osnabrücker mehr klären konnte – 0:1. Dass jedoch auch gegen zuletzt souveräne Freiburger etwas möglich war, zeigte sich nur wenige Minuten später. Marc Heider konnte jedoch den starken Gäste-Schlussmann Benjamin Upphoff aus vier Metern nicht überwinden. Mit einem 0:1-Rückstand ging es in die Pause.
VfL belohnt sich für klasse zweite Halbzeit
In der zweiten Spielhälfte zeigte der VfL dann seine wohl beste Saisonleistung. Über die gesamten 45 Spielminuten dominierte der Drittligist den Bundesligadritten aus Freiburg, schnürte die Gäste immer wieder um deren Sechzehner ein, verpasste jedoch den hochverdienten Ausgleich gleich mehrfach. Auch der Unparteiische Robert Schröder hielt es nicht so recht mit den Hasestädtern, entschied gleich in mehreren kritischen Situationen sehr zum Missfallen der 11.500 Zuschauer nicht auf einen durchaus möglichen Strafstoß für die Osnabrücker.
Doch das letzte Wort der Partie war noch nicht gesprochen: Fünf Minuten Nachspielzeit waren angezeigt und eigentlich auch schon vorüber, als der beste Osnabrücker Florian Kleinhans einen letzten Eckball vor das Gästetor trat: Lukas Gugannig sprang am höchsten und brachte die Bremer Brücke zum beben.
Erneuter Last-Minute-Treffer
Auch in der Verlängerung blieb Osnabrück am Drücker, die ersten 15 Minuten verstrichen jedoch ohne weitere Treffer. Dann schlug der VfL zu: Sebastian Klaas konnte unbedrängt durch das Mittelfeld marschieren und traf zum umjubelten 2:1 in der 108. Minute. Freiburg schien geschlagen, doch kam zurück: In der 120. Minute glich Keven Schlotterbeck aus, kurz zuvor war Osnabrücks „Chance“ Simakala wegen Zeitspiels des Feldes verwiesen worden.
Zwei gehaltene Elfmeter reichen nicht
Im anschließenden Elfmeterschießen konnte VfL-Schlussmann Kühn dann zwar zwei Elfmeter parieren, doch das reichte nicht. Andrew Wooten verschoss den entscheidenden Elfmeter und so ging der VfL Osnabrück zwar frenetisch bejubelt, aber doch als Verlierer vom Platz. Ein großartiger Pokalabend geht leider ohne die große Sensation zu Ende.