Viele Menschen freuen sich, wenn der Frühsommer die ersten richtig warmen Tage mit sich bringt. Allerdings wird die Freude mittlerweile durch die Folgen des Klimawandels getrübt, die in den vergangenen Sommern mit Hitzewellen und Trockenheit deutlich wurden. Die extreme Wärme kann zunehmend zu einer gesundheitlichen Gefahr werden – deswegen will der Landkreis Osnabrück mithilfe der Bürgerinnen und Bürger einen “Hitzeaktionsplan” erarbeiten.
Der Landkreis Osnabrück befasst sich mit den Folgen des Klimawandels und arbeitet derzeit unter Beteiligung der Kommunen an einem Hitzeaktionsplan. Dabei ist auch die Perspektive der Bürgerinnen und Bürger wichtig. Daher bittet der Landkreis die Bevölkerung um Unterstützung. Dafür wurde hier eine Umfrageplattform eingerichtet, die nach persönlichen Einschätzungen und Erfahrungen fragt. Interessierte können bis zum 30. Mai Wünsche und Vorschläge äußern und eigene Ideen einbringen.
Verantwortung für „nicht vermeidbare Auswirkungen der Klimakrise“
„Klimaschutz in der Region voran zu bringen ist eine zentrale Aufgabe im Landkreis – vom Ausbau der erneuerbaren Energien bis hin zur Wiedervernässung von Mooren“, betont Landrätin Anna Kebschull. „Verantwortungsvoll zu handeln heißt dabei aber auch, sich den nicht vermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels zu stellen.“ Unter der Überschrift „Klimafolgenanpassung“ geht es um die Frage, wie Kommunen mit den Folgen der Erderwärmung umgehen können. Dazu gehört auch das Thema Hitzevorsorge. Deutschlandweit wird insbesondere in größeren Städten mittlerweile an „Hitzeaktionsplänen“ gearbeitet, die Maßnahmen beschreiben, wie dem Problem begegnet werden kann – zum Beispiel durch Hitze-Not-Besuchsdienste oder die Einrichtung von öffentlichen „Abkühlräumen“. Im ländlichen Raum sind solche Pläne bisher noch die Ausnahme.
Hitze für vulnerable Gruppen besonders gefährlich
Für den Landkreis Osnabrück soll bis Jahresende der Plan fertiggestellt sein. „Ein erfolgreicher Hitzeschutz kann nur gelingen, wenn sich alle Akteure mit Bezügen zu den besonders verletzlichen Gruppen gemeinsam dafür engagieren“, erläutert Timo Kluttig aus dem Referat für Strategische Planung beim Landkreis, der gemeinsam mit einem Fachbüro das Projekt koordiniert. Im Rahmen von Netzwerktreffen, Workshops sowie Befragungen von Expertinnen und Experten wird zusammengetragen, wo die Probleme am größten sind und welche Lösungsansätze erfolgsversprechend sind. Den Handlungsbedarf verdeutlicht Kluttig: Denn nicht nur für Ältere und Pflegebedürftige, sondern auch für Menschen mit Behinderung, Kleinkinder oder Obdachlose ist es gefährlich, wenn die Temperaturen die 30 Grad Celsius-Marke deutlich überschreiten und die Nächte zu warm sind, um für spürbare Abkühlung zu sorgen. Aber auch für Menschen, die täglich im Freien arbeiten, kann die Hitze schnell zu einer unerträglichen Belastung werden. „Mit Ihrem Beitrag helfen Sie uns dabei, Lösungsansätze zu entwickeln, die bei zukünftigen Hitzewellen auch wirklich für eine Entlastung sorgen“, sagt Kluttig. Die Umfrage ist hier auch in leichter Sprache verfügbar unter.