Der Fahrplan für die Mega-Weltmeisterschaft 2030 steht: Verteilt auf ganzen drei Kontinenten werden 48 Nationen gegeneinander antreten. HASEPOST-Redakteur Maurice Guss sieht darin keine gute Entwicklung und fürchtet Turniere an noch entlegeneren Orten.
Ein Kommentar von Maurice Guss
Sechs Länder, drei Kontinente: Mit der Vorstellung des Mega-Fahrplans für die Mega-WM 2030 hat die Clownsgesellschaft der FIFA am Mittwoch (4. Oktober) nach endlosen Korruptionsvorwürfen und Katar-Posse endlich mal wieder für einen richtigen Knall gesorgt. Als wäre der Fahrplan der Spieler nicht sowieso schon voll und die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko nicht aufgebläht genug, setzen die mächtigen Herren des Fußballs mit ihren Ideen für die übernächste Weltmeisterschaft noch einen drauf.
Zwar soll hauptsächlich in Spanien, Portugal und Marokko gespielt werden, aber da das nicht ausreicht, dürfen einige Teilnehmer für drei Auftaktpartien noch zusätzlich nach Uruguay, Argentinien und Paraguay jetten. Kurz und knapp gesagt: Tausende Kilometer für die Mega-Pläne von der FIFA. Wie Fans das absolvieren sollen und welch fatales Zeichen das in Zeiten von Klimawandel und Co. ist, scheint keine Rolle bei den Überlegungen zu spielen.
„Irgendwann spielen wir auf dem Mount Everest“
Die Ideen der Verantwortlichen sind bereits seit Jahren völlig irre: Hier ein neues Turnier, da eine Erweiterung. Nun geht es noch etwas weiter. Oder wie RB Leipzig-Trainer Marco Rose richtigerweise anmerkt: „Irgendwann spielen wir auf dem Mount Everest.“ Die FIFA verspricht sich von dem Novum zum 100-jährigen WM-Jubiläum noch mehr weltweite Aufmerksamkeit und Vermarktungsmöglichkeiten. Dass sie dabei kaum zu stoppen ist, zeigt, dass der Fußball seiner Vermarktung längst unterlegen ist.
Die Grenzen dabei scheinen im Unendlichen zu liegen, wenn sie könnten, würden die FIFA-Bosse den Fußball wohl auch in Richtung Mond oder auf den Mars schicken – koste es, was es wolle. Von allem „Einfachen“ und damit auch von der einfachen Basis des Fußballs liegt all das meilenweit entfernt.
Leider ist es nicht das erste Mal, dass die FIFA sich so sehr von der Basis distanziert – und es wird wohl nicht das letzte Mal sein. Denn ungebrochen gilt das Motto: Mehr, mehr, mehr!