Nachwuchs bei den kleinsten Antilopen Afrikas im Zoo Osnabrück: Dörte lernt ihre Familie kennen und wird bald ihr Zuhause erkunden. / Foto: Zoo Osnabrück (Lara Holzkamp)
Viel los am Schölerberg: In den vergangenen Tagen kamen ein Vikunja sowie ein Kirk-Dikdik zur Welt, eine Diana-Meerkatze und ein Bison zogen neu in den Zoo. Baumstachler Bruce verließ Osnabrück und lebt nun in einem anderen Zoo. Von Klammeraffen-Weibchen Smiley-Hope hieß es Abschied nehmen.
Ein Spielgefährte für Lani: Am vergangenen Dienstag, 20. September, kam im Südamerika-Areal des Zoo Osnabrück ein Vikunja zur Welt. Der erste Besuch stand schon an, denn die Tierärzte untersuchten den Nachwuchs bereits und ermittelten das Geschlecht. Der junge Hengst wurde von den Tierpflegern auf den Namen Lorin getauft, nach dem Fluss Rio Lorin in Peru. „Augenscheinlich ist Lorin kerngesund, läuft bei der Herde mit und ruht sich immer wieder in der Sonne aus“, freut sich Tobias Klumpe, Zoologische Leitung. Die Jungenaufzucht teilen sich die Stuten und halten den Hengst auf Abstand. Neben Lorin und seiner Halbschwester Lani leben ihre Mütter Bianca und Tesoro sowie Hengst Carlo im Südamerika-Areal des Zoo Osnabrück.
Zahlreiche weitere Neuzugänge
Deutlich kleiner als der Vikunja-Nachwuchs ist das Jungtier, das ebenfalls Anfang dieser Woche zur Welt kam: ein Kirk-Dikdik. Am Schölerberg leben die Vertreter der kleinsten Antilopenart Afrikas in ihrer neuen Anlage am Giraffenhaus. In der kommenden Zeit wird es erst einmal ruhig zugehen bei Familie Dikdik, denn in den ersten zwei Wochen liegen die Jungtiere in der Regel an einer Stelle und werden von der Mutter gesäugt. Bis das Jungtier sein Zuhause erkundet, wird es also noch ein wenig dauern. Aber auch die Kirk-Dikdiks haben bereits Besuch von den Tierärzten erhalten. Die stellten bei ihrer ersten Untersuchung stellten, dass das Jungtier ein Weibchen ist, das von den Tierpflegern auf den Namen Dörte getauft wurde. Mit acht bis neun Monaten wird die Mutter Suri Dörte entwöhnen – dann wird das Jungtier wie in der Wildbahn seine Familie voraussichtlich verlassen.
Neben den Jungtieren können Besucher weitere Neuzugänge im Zoo Osnabrück besuchen: In der Afrika-Tierwelt Takamanda lebt eine neue Diana-Meerkatze, in der Nordamerika-Tierwelt Manitoba eine neue Bisonkuh. Diana-Meerkatze Mawembe hat mit dem dreijährigen Khal wieder einen Partner an ihrer Seite. Die von der Weltnaturschutzorganisation IUCN als „gefährdet“ eingestuften Primaten teilen sich ihr Zuhause in Takamanda mit der dreiköpfigen Warzenschweinfamilie. Einige Wegbiegungen weiter zog die zweijährige Bisonkuh Karin neu in den Zoo. Sie kam aus dem Tierpark Nordhorn an den Schölerberg.
Abschied von Bruce und Smiley-Hope
„Ein Zoo kennt keinen Stillstand – bei über 280 Tierarten und mehr als 2.700 Individuen haben wir alle Hände voll zu tun, ganz gleich, ob neue Tiere hinzukommen oder Tiere uns verlassen“, berichtet Tobias Klumpe weiter. Und so liegen Freude und Trauer nah beieinander: „Bei dieser Vielzahl an Tieren gibt es natürlich nicht nur Schönes wie Tiergeburten, sondern auch immer wieder alte und erkrankte Tiere, um die die Tierärzte, Tierpfleger und wir als Zoologische Leitung uns kümmern müssen.“ Und so hieß es im Zoo Osnabrück in den vergangenen Tagen auch „Abschied nehmen“. Baumstachler Bruce, der im April in der nordamerikanischen Tierwelt Manitoba zur Welt kam und dort mit seinen Eltern Mechtild und Manfred lebte, ist in den Tierpark Kleve umgezogen.
Eine schwere, aber notwendige Entscheidung mussten die Tierärzte des Zoos am vergangenen Wochenende fällen. Klammeraffen-Weibchen Smiley-Hope, das 2017 im Zoo Osnabrück geboren wurde, musste eingeschläfert werden. „Bei ihr wurde schon vor längerer Zeit eine Stoffwechselstörung diagnostiziert“, erklärt Tierarzt Thomas Scheibe. „Wir Tierärzte haben die Zoologische Leitung und die Tierpfleger zu Rate gezogen und dann entschieden, Smiley-Hope zu erlösen. Ihr Gesundheitszustand hatte sich verschlechtert und war so nicht mehr tragbar“, erklärt Scheibe die tierärztliche Entscheidung. Smiley-Hope war 2017 im Zoo geboren und wurde von ihrer Mutter nicht angenommen, weshalb eine Tierpflegerin sie per Hand aufgezogen hatte.