Wer sind hier die wahren Klimasünder? Der Malle-Urlauber oder die Politiker-Kaste, wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und sein Kollege Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier?
Regelmäßig demonstrieren „Klimaschützer“ dagegen, dass Menschen aus der Region die Möglichkeit wahrnehmen vom Heimatflughafen FMO in den Urlaub oder zu wichtigen Geschäftsterminen zu reisen.
Geflogen wird ab dem FMO zumeist mit zweistrahligen Kurz- und Mittelstreckenjets, die nicht zuletzt im Eigeninteresse der Airlines und unter Einsatz eines ausgeklügelten „Yield-Managements“ oft bis auf den letzten eng bestuhlten Platz ausgelastet sind. Der Treibstoffverbrauch bei den am FMO am häufigsten zu sehenden Jets vom Typ Airbus A320 und Boeing 737 beträgt auf 100 Kilometern um zwei Liter pro Passagier.
Macron und Steinmeier flogen gemeinsam – weitere Großraumjets flogen hinterher
Ganz anders bei den Großraumjets (Mehrzahl) mit denen Frankreichs Präsident Macron und sein deutscher Amtskollege Steinmeier am Dienstag für eine Stippvisite nach Münster anreisten.
Das Luftfahrtportal Aerotelegraph listet das gesammelte Fluggerät auf, das am FMO nach einem Kurzstreckenhüpfer von gut 400 Kilometern aus Dresden kommend landete, damit Frankreichs Präsident den Westfälischen Friedenspreis in der „anderen“ Friedensstadt entgegennehmen konnte.
Vier Langstreckenflieger und ein kleiner Jet extra
Obwohl Steinmeier und Macron gemeinsam in einer von zwei deutschen Regierungsmaschinen vom Typ Airbus A350 anreisten, in der neben den beiden Staatspräsidenten noch 131 weitere Passagiere Platz gehabt hätten (im Linienflugbetrieb bis zu 440 Passagiere!), wurde auch die zweite Regierungsmaschine vom Typ A350-900 an den FMO beordert. Parallel dazu flog im Konvoi auch die etwas kleinere Präsidentenmaschine Frankreichs vom Typ A330-200 (im Linienflugbetrieb bis etwa 400 Sitzplätze) mit, sowie ein Großraumtransportflugzeug vom Typ Airbus A400 M und ein kleinerer Regierungsjet vom Typ Dassault Falcon 7X. Alles in allem also fünf Flugzeuge mit einer Gesamtkapazität von deutlich über 1.000 Passgieren – für zwei Staatspräidenten und ihre Begleitung.
Noch am gleichen Tag mit allen Maschinen weiter nach Berlin
Nach dem Kurztrip von Dresden nach Münster ging es für die beiden Vielflieger und ihrem gesamten Flugzeugtross weiter nach Berlin. Von Demonstrationen durch Klimaschützer gegen die deutsch-französischen Langstrecken-Regierungsflieger auf der innerdeutschen Kurzstrecke ist nichts bekannt – von einer Kompensation der CO2-Emissionen durch die beiden Staatspräsidenten, wie sie der FMO seinen regulären Fluggästen bereits seit Jahren anbietet, auch nicht.