Der VfL Osnabrück verpasst die gegen Holstein Kiel nächste Überraschung und unterliegt dem Aufstiegsaspiranten deutlich wie verdient mit 0:4.
Nicht „zu viel Respekt“ hatte VfL-Trainer Uwe Koschinat vor dem Spiel von seiner Mannschaft gefordert – und die lieferte in den ersten Minuten. Erneut mit einer Fünfer- respektive Dreierkette, den gegen Fürth noch gesperrten Rückkehrern Dave Gnaase und Michael Cuisance im Mittelfeld sowie mit Erik Engelhardt und Christian Conteh in vorderster Reihe versteckten sich die Lila-Weißen zu Beginn nicht, pressten hoch und ließen den Ball bei eigenem Ballbesitz auch mal selbst geduldig zirkulieren. Gastgeber Kiel ließ sich vom durchaus forschen Auftreten der Osnabrücker allerdings nicht wirklich beeindrucken.
So spielt eine Spitzenmannschaft
Stattdessen setzte die „Störche“ selbst immer wieder auf Gegenpressing – und waren damit erfolgreicher als der Gegner: Nach neun Minuten erreichte ein Pass von Oumar Diakhite Mitspieler Dave Gnaase nicht, Kiels Lewis Holtby spritzte dazwischen. Der erfahrene Sechser leitete anschließend weiter auf Steven Skrzybski, der aus 13 Metern zur frühen Führung der Hausherren einschob.
Der frühe und zum Teil selbst verschuldete Rückstand brach den Mut des VfL, der den überlegenen Kielern in der Folge nur noch wenig entgegenzusetzen hatte. Nach 18 Minuten lag der Ball ein zweites Mal im Osnabrücker Tor, doch der Treffer zählte wegen einer Abseitsstellung nicht. Das Pressing der Lila-Weißen ließ immer weiter nach, stattdessen standen sie fast nur noch in der eigenen Hälfte. Der zweite und logische Treffer fiel nach 38 Minuten – und wie: Eine vermeintlich geklärte Flanke zimmerte Philipp Sander volley aus rund 30 Metern ins rechte untere Eck.
VfL Osnabrück kommt nicht mehr ran
Kiel schaltete im Anschluss – und das sollte auch nach der Pause zunächst so bleiben – mindestens einen Gang zurück, stellte dabei allerdings eindrucksvoll unter Beweis, warum sie sechs ihrer letzten acht Spiele zu null gewannen und verteidigten nahezu jeden Osnabrücker Angriff weg. Die Luft war nun weitgehend raus aus dem Spiel, der VfL hatte wieder etwas mehr Spielanteile, kam jedoch nur ein einziges Mal nach 73 Minuten zu einer wirklich nennenswerten Torchancen. Der eingewechselte Tyger Lobinger verpasste jedoch den Anschluss per Chipball.
Die Gastgeber spielten ihren Stiefel im Stile eines Spitzenteams herunter – und legten in den Schlussminuten doppelt nach: Erst traf Timo Becker zum 3:0 (76. Spielminute), ehe Alexander Bernhardsson (86.) kurz vor Schluss zum 4:0-Endstand traf.
Kiel zu stark – Nächste Woche kommt Braunschweig
Beim Gastspiel des VfL im hohen Norden erweisen sich die „Störche“ schlussendlich einfach als zu stark. Den ersten Fehler des Tabellenletzten bestrafte der Aufstiegsaspirant sofort, legte in einer Druckphase das 2:0 nach und stand in der Folge sicher. Am Ende wird es aus Osnabrücker Sicht bitter, doch gegen den vorübergehenden Tabellenführer war am Ende schlicht nichts zu holen.
Umso wichtiger wird für die Lila-Weißen nun das Spiel am kommenden Woche. Am Samstag (20. April) kommt Eintracht Braunschweig an die Bremer Brücke – es könnten Big Points im nach wie vor nicht entschiedenen Abstiegskampf fallen.