Wer wird neuer Trainer des VfL Osnabrück? Auch eine Woche nach der Entlassung von Aufstiegscoach Tobias Schweinsteiger ist diese Frage weiter unbeantwortet. Bahnt sich eine interne Lösung an?
Gute Zeitpunkte für eine Trainerentlassung gibt es mitten in einer Saison eigentlich nicht, eine Länderspielpause ist allerdings zumindest einer der besseren, hat ein neuer Trainer dann doch wenigstens ein paar Tage mehr Zeit, seine neue Mannschaft kennenzulernen. Der VfL Osnabrück hat diesen Zeitpunkt – wenn auch vermutlich eher ungeplant und zufällig – am vergangenen Dienstag (14. Dezember) gewählt, um seinen Coach zu entlassen. Einen Nachfolger haben die Lila-Weißen allerdings auch eine Woche später noch nicht fix installiert.
Polanski lehnt ab – und auch sonst ist wenig los
Mit Eugen Polanski gab es zwar Gespräche, doch der Trainer der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach lehnte dankend ab. Ansonsten sickerten nur wenige Informationen zur Trainersuche durch, auch die Liste der realistischen Nachfolgekandidaten blieb ungewöhnlich leer. Von extern kommt bislang wenig – bahnt sich beim VfL also wohlmöglich eine interne Lösung an?
Macht es Heck?
Stand jetzt wird der VfL Osnabrück interimsmäßig mit dem bisherigen Co-Trainer Martin Heck in die Partie gegen den 1. FC Magdeburg am kommenden Wochenende gehen. Unterstützt wird der 40-Jährige bei seiner Arbeit aktuell von Ex-Profi Tim Danneberg, ebenfalls zuletzt Assistent unter Schweinsteiger. Doch dürfte das Duo überhaupt von einer Übergangs- zur Dauerlösung werden?
Als Inhaber der UEFA-Pro-Lizenz wäre Heck theoretisch berechtigt, den VfL Osnabrück dauerhaft als Zweitligist zu trainieren – anders als Danneberg, der bislang lediglich eine A-Lizenz nachweisen kann. Schlichte Antwort auf die vorangegangene Frage also: ja! In der Praxis wäre es zudem keine unübliche Vorgehensweise, einen Co-Trainer zunächst zum Interims- und dann zum Chefcoach zu befördern. Oft verbunden ist dieses Modell allerdings mit einem Verzicht auf Erfahrung an er Seitenlinie. Auf Profiniveau kann auch Heck diese als Cheftrainer noch nicht nachweisen. Bis Sommer 2022 war der 40-Jährige 16 Jahre lang im Nachwuchs des 1. FC Köln tätig und wurde mit den Geißböcken unter anderem 2018/19 Deutscher B-Junioren-Meister.
Neuer Trainer könnte schnell vergrault werden
Für eine längerfristige Perspektive in der ersten Reihe beim VfL Osnabrück benötigt Heck zudem vermutlich einen Einstandserfolg gegen Magdeburg – ehe eher vom harten Restprogramm der Lila-Weißen im Jahr 2023 profitieren könnte. Das Risiko, einen weiteren Trainer zu vergraulen, ist bei den Gegnern FC Schalke 04, FC St. Pauli und Hertha BSC Berlin durchaus gegeben. Eine Chance also für den internen Kandidaten?