Osnabrück 2022
Same procedure as every year: Am 31. Dezember geht das Jahr 2022 zu Ende. Während die in den vergangenen Jahren so prägende Corona-Pandemie zunehmend in den Hintergrund rückte, drängten sich neue Themen auf, die sich auch in unserer Hasestadt bemerkbar machten. Doch auch abseits davon war in Osnabrück in den vergangenen zwölf Monaten einiges los. Zum Jahreswechsel fasst die HASEPOST einige der meistgelesenen Ereignisse noch einmal zusammen.
- Die Corona-Pandemie war auf das gesamte Jahr gesehen zweifelsohne nicht mehr so prägend wie noch 2020 und 2021 – doch vorbei ist sie noch immer nicht. Ein Blick zum Jahresanfang: Im Februar erreichte die Zahl der Corona-Neuinfektionen in der Region Osnabrück zwischenzeitig einen neuen Höchstwert von über 1.400 Infektionen an einem Tag. Im März sorgte dann ein neues Infektionsschutzgesetz abermals für einiges an Unklarheit bezüglich der Regeln und damit auch erneut für Aufsehen. Mittlerweile ist Corona in den Hintergrund gerückt. Während die letzten Impfzentren in der Region zum Jahresende geschlossen haben, sind Diskussionen um eine Maskenpflicht beispielsweise im Personenverkehr und nicht zuletzt auch die Sorge vor neuen Mutationen etwa aus der „neuen“ Corona-Hochburg China geblieben.
- Noch ist das Wort nicht gefallen, aber nun ist es soweit: Krise. Apropos Krise: Ab März hielt ganz Europa den Atem an, als der russische „Präsident“ Wladimir Putin seine – allerdings offenbar wenig angriffslustigen – Truppen in die Ukraine einmarschieren ließ. Während eine deutliche Mehrheit des Westens zu den tapferen Ukrainern hielt und auch die Hilfsbereitschaft in der Region überwältigend war, gab es auch in Osnabrück pro-russische Stimmen, die bei vereinzelten Demos zu Wort kamen. Der erste Krieg auf europäischem Boden seit Jahrzehnten führte anschließend zu einer weiteren Krise, ließ Gas- und Strompreise explodieren und sorgte in der Folge für eine Inflation, die derzeit rund um die 10-Prozent-Marke liegt.
- Nicht nur der russische Angriffskrieg hatte Auswirkungen auf weitere Themen im Jahr 2022, sondern auch die Corona-Pandemie. Gleich mehrere Entlastungspakete beschloss der Bundestag, eines davon beinhaltete das 9-Euro-Ticket, das auch in Stadt und Landkreis Osnabrück zum Erfolg wurde. Nach drei Monaten war dennoch Schluss, eines Tages soll das 49-Euro-Ticket folgen.
- Mit der Corona-Pandemie lag zudem „urplötzlich“ ein großer Fokus auf die Krankenhäuser. Und siehe da: Allzu gut steht es um diese gar nicht mal. Zwar ist Corona rückläufig, doch viele Atemwegserkrankungen machen den Krankenhäusern bis heute zu schaffen – finanziell und personell, so auch in der Region.
Und damit sind wir auch schon bei den Osnabrücker Themen…
- Fangen wir mit der Stadtwerke Osnabrück an: Um den regionalen Energieversorger stand es in diesem Jahr ebenfalls finanziell nicht gut – zwischenzeitig sah der Spiegel die Stadtwerke gar kurz vor der Pleite. Zum Ende des Jahres sorgten drei weitere Meldungen rund um den Versorger für Aufsehen: So flossen zunächst im November über 20 Millionen Euro aus städtischer Kasse in Richtung Berliner Platz, vor wenigen Tagen kündigte die Stadtwerke dann erneut steigende Eintrittspreise für die Sport- und Freizeitbäder sowie höhere Bustarife an. Auch ein „spektakulärer“ Flughafentransfer schaffte es in die Schlagzeilen.
- Nicht weit weg vom Stadtwerke-Hauptstandort findet sich mit dem Neumarkt ein weiterer krisenbehafteter Ort, der Neumarkt. Auch dort ist in diesem Jahr einiges passiert: Im Juni startete eine private Initiative dreier Jung-Unternehmer unter dem Namen BPA (Best Place Advertising) großflächige Reinigungsarbeiten beginnend am ehemaligen YPSO-Gebäude. In den Folgewochen und -monaten wurde nicht nur die Gebäudefassade gereinigt, sondern auch einige der Haltestellen gesäubert und neu lackiert. Während auf der Seite des H&M-Gebäudes wenig später die Fertigstellung des Rohbaus des „Zauberwürfels“ gefeiert wurde und im ehemaligen Sport-Arena-Gebäude das Pop-Up-Quartier seine Türen erstmals öffnete, wurden auf der anderen Straßenseite sowie am Eingang der Johannisstraße auf private Initiative unter anderem neue Mülleimer sowie einige Pflanzen aufgestellt. Die kahle Fassade des früheren YPSO-Gebäudes zieren derweil bereits Werbeflächen, zum Ende des Jahres kam eine LED-Beleuchtung hinzu. Ebenfalls positiv: Im August wurde ein Mediationsverfahren beendet und die weiteren Planungen zur Zukunft des Neumarkts im Herbst wieder aufgenommen.
- Johannisstraße: Direkt in der Nachbarschaft des Neumarktes übernahm Marie Veltmaat im März den Posten der Quartiersmanagerin. Ihre Aufgabe: die einst belebte Einkaufsstraße wiederbeleben. Wie schwierig das Unterfangen werden dürfte, zeigte sich im Laufe des Jahres, in dem die Johannisstraße immer wieder mit Polizeieinsätzen auf sich aufmerksam machen – bis hin zu einem Todesfall nach Körperverletzung.
- Doch es gibt auch Positives aus der Innenstadt zu berichten: Im Februar startete Leysieffer endlich im neuen Stammhaus in der Altstadt durch. Im Juli dann ein Rückschlag: Das Traditionsunternehmen schloss erneut – die zweite Insolvenz. Im August übernahm dann ein Logistikdienstleister das Pralinengeschäft.
- Nicht nur für das Leysieffer-Stammhaus wird derzeit ein Vermieter gesucht, zahlreiche weitere Geschäfte verließen die Altstadt im Laufe des Jahres, die Leerstandsquote stieg. Abseits der Altstadt war in diesem Jahr auch für das „Nettes Cafe“ Schluss. Im Gegenzug eröffneten allerdings auch zahlreiche neue Geschäfte, etwa das „Mosaik“.
- Für Diskussionen sorgte derweil die Pagenstecherstraße. Vierspurig oder zweispurig? Radwege oder keine Radwege? Parkstreifen oder keine Parkstreifen? Bäume fällen oder Bäume stehen lassen? Stand jetzt bleibt die „Page“ vierspurig, trotz Protesten müssen Bäume weichen, damit die Radwege ausgebaut werden können.
Und was war sonst noch so?
- Eine fast vergessen Krise wäre da noch, Betreff Umwelt und Klima: Die Klimaänderungen waren auch in diesem Jahr wieder in der Region zu spüren. Im Frühjahr sorgten Extremwetterereignisse für zahlreiche Unwetter- und sogar Tornadowarnungen und damit leider auch für reichlich Meldungen über Unfälle oder umgekippte Bäume.
- Politisch feierte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter ihr einjähriges Amtsjubiläum, zu dem sie unserer Redaktion zahlreiche Fragen zu ihrer und der Osnabrücker Zukunft beantwortete. Ebenfalls in das Jahr 2022 fällt die Ernennung des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff zum Ehrenbürger der Stadt Osnabrück.
- Als eine von zahlreichen Veranstaltungen feierte das Schlossgarten Open Air in diesem Jahr ein erfolgreiches Comeback nach Corona-Pause und sorgte für ein begeistertes Publikum. Bitter: Tag zwei fiel aufgrund einer Verletzung von Smudo (Fanta 4) aus. Im kommenden Jahr soll der Tag nachgeholt werden, auch Cro und Majan stehen bereits als Gäste fest.
- Nicht zuletzt versorgte uns der Zoo Osnabrück mit traurigen und noch viel mehr schönen Nachrichten. Für viele Emotionen sorgte etwa der Abschied von Elefantenbulle Luka im Oktober. Umso schöner waren dafür die Meldungen zu vielen neuen Gesichtern, die seit 2022 im Zoo zu begrüßen sind. Zuletzt erblickte ein junger Schimpanse im Zoo das Licht der Welt.
Noch mehr schöne Nachrichten
Und damit kommen wir auch schon zum Schluss: Mit dem Jahr 2022 endet erneut ein Jahr voller Krisen. Doch dabei woll(t)en wir es nicht belassen und haben daher an möglichst jedem Tag über mindestens eine gute Nachricht aus der Region berichtet – und siehe da: Es gibt auch ganz viel Positives aus der Stadt und Landkreis Osnabrück zu berichten. An den guten Nachrichten werden wir auch im kommenden Jahr festhalten, um euch nicht nur über den Alltag begleitende Krisen zu informieren, sondern auch über die schöne Seite unserer Region.
Vielen Dank, dass ihr uns auch 2022 so zahlreich gelesen habt. Vielen Dank für viel konstruktives Feedback und den weitestgehend sehr positiven Austausch. Kommt gesund und gut ins Jahr 2023 und schaut auch in den nächsten zwölf Monaten gerne auf unserer Seite vorbei. Wir lesen uns!
Euer HASEPOST-Team