(mit Material von dts Nachrichtenagentur) IW-Chef warnt vor übertriebenen Zuwanderungsforderungen.
Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, äußerte sich kritisch zu den Forderungen nach einer Zuwanderung von ein bis anderthalb Millionen Menschen nach Deutschland. Laut Hüther wären eine Million Zuwanderer zu viel und würden die Integrationskosten erheblich erhöhen. Diese Aussagen machte der IW-Chef in einem Interview mit der „Rheinischen Post“.
800.000 Zuwanderer brutto für 200.000 Arbeitskräfte netto
Hüther erklärte weiter, dass derzeit jährlich 800.000 Zuwanderer brutto ins Land kämen, um netto 200.000 Arbeitskräfte zu gewinnen. Er warnte jedoch davor, dass dies nicht ausreichen werde, um den zukünftigen Arbeitskräftemangel zu beheben. Im Jahr 2023 würden Deutschland bereits rund 4,2 Milliarden Arbeitsstunden fehlen. Die Lösung könne daher nicht allein in der Zuwanderung liegen.
Arbeitskräftemangel betrifft viele Länder
Hüther wies darauf hin, dass nicht nur Deutschland, sondern auch andere Länder in der OECD und der nördlichen Hemisphäre unter einem Mangel an Arbeitskräften leiden. Dieses Problem sei weit verbreitet und könne nicht allein durch Zuwanderung gelöst werden. Es bedürfe einer umfassenderen Strategie, um den Arbeitskräftemangel langfristig zu beheben.