Trotz sportlich schwieriger Zeiten steht die Stadt Osnabrück hinter ihrem Fußballclub: Am Dienstag (19. September) beschloss der Stadtrat mit großer Mehrheit eine Zuwendung in Millionenhöhe.
Mit der Maßnahme bekräftigt der Rat einerseits seinen bereits im Mai 2019 gefassten Beschluss, die Bedeutung des VfL Osnabrück für die Stadt und die Region zu unterstreichen und will darüber hinaus die Zukunft des Stadions an der Bremer Brücke sicherstellen. Konkret wird dazu der Osnabrücker Beteiligungs- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH (OBG) ein außerplanmäßiger Betrag von einer Million Euro zur Verfügung gestellt. Dieses Geld soll für Maßnahmen zur Sicherstellung der Zweitligalizenz und für Planungsleistungen im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des Stadions genutzt werden. SPD-Ratsherr Robert Alferink stellte zudem klar, „dass die Zuwendung nicht nur für den Umbau des Stadions gedacht ist“. Auch die Parkplatzsituation und die Müllbelastung rund um das traditionsreiche Stadion solle mit den zusätzlichen Geldern verbessert werden.
„Öffentliche Subventionierung fehl am Platz“
Trotz am Ende deutlicher Mehrheit im Stadtrat für eine Zuwendung, wurde im Vorfeld rund 20 Minuten kontrovers diskutiert. Insbesondere von den Linken und der UWG gab es deutliche Gegenworte. „Im Endeffekt ist es Profifußball, in dem die Spieler mit riesigen Gehältern vom Platz gehen. Eine öffentliche Subventionierung ist hier fehl am Platz“, so Dr. Henry Gehrs von den Linken. UWG-Ratsherr Wulf-Sigmar Mierke schloss sich dem an: „Als Profifußball sollte der VfL eigentlich Geld in die Stadtkasse reinbringen. Profisport öffentlich zu finanzieren kann nicht gerechtfertigt werden.“
„Zeichen mir Strahlkraft für die Region“
Volkmar Bajus (Grüne) entgegnete den Kritikern: „Der VfL ist die kostbarste regionale Marke, die wir haben. Er führt die Region emotional stark zusammen. Die Investition ist ein wichtiges Zeichen mit Strahlkraft für die Region.“ Zustimmung gab es von der CDU, Florian Schwab ergänzte: „Die Marke VfL ist wichtig für die Region, deswegen geht es hier um eine sehr gut investierte Million.“
Auch der unabhängige Kalla Wefel befürwortete die Maßnahme, wenngleich mit humoristischer Begründung: „Der VfL bedeutet sehr viel für die Stadt. Im Schinkel steht mit dem VfL-Stadion gerade das größte Theater in Osnabrück. Und wenn das normale Theater durch kommunale Gelder gefördert wird, warum dann nicht auch der VfL?“