Von einem “Zeichen der Hoffnung” spricht Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, nachdem die erste Corona-Impfung in der Stadt Osnabrück durch ein mobiles Impfteam im Küpper-Menke-Stift vorgenommen wurde. Erster Impfling: der 85-jährige Hans Brüninghaus.
Mit leichter Verspätung kommt Hans Brüninghaus im Anschluss an die erste in Osnabrück vorgenommene Corona-Impfung zum Pressegespräch. “Ich bitte um Entschuldigung für meine Verspätung, aber ich wurde geimpft”, so der 85-jährige bevor er sich geduldig den Fragen der Pressevertreter stellt.
Keine Zweifel an der Impfung
Gut gelaunt sei er, von der Spritze habe er nichts gespürt. “Als ich gefragt habe, wann es denn endlich losgeht, war alles schon vorbei”, erklärt Brüninghaus. Bisher ginge es ihm gut. Ob er denn jemals an der Impfung gezweifelt habe, lautet eine weitere Frage. Brüninghaus dazu: “Nein, mir war von Anfang an klar, dass ich mich impfen lassen werde, wenn es dann eines Tages soweit ist. Außerdem werde ich doch schon seit Kindheitstagen geimpft.”
“Großes Hoffnungszeichen”
Gemeinsam mit Hans Brüninghaus wurden etliche weitere Bewohner des Küpper-Menke-Stifts geimpft. 125 Bewohner/-innen waren zur Zeit der Impfung anwesend, nahezu alle hätten sich impfen lassen, berichtet Stephan Wilinski, Geschäftsführer der Diakonie Osnabrück Stadt und Land. “Besonders freut uns, dass sich auch ähnlich viele Mitarbeiter/-innen haben impfen lassen. Das ist ein wichtiges Signal nach außen.” Zugleich warnt Wilinski: “Die Pandemie ist mit dem heutigen Tage nicht beendet, es ist lediglich ein Start.” “Dennoch”, so Wilinski weiter, “bedeutet dieser Start den Schutz von Leben und sendet ein großes Hoffnungszeichen”.
“Alle wollen unbedingt geimpft werden”
Bianca Däbring, Notarzt und ärztliche Leitung des Impfteams, beschreibt den Ablauf des Tages: “Der Tag heute ist sehr aufregend. Aber wir haben dann als es losgehen konnte auch sofort gestartet, haben uns besprochen, den Impfstoff aufgetaut und ausgezählt und noch einmal viele beratende Gespräche geführt. Man hat dabei sehr schnell gemerkt: Nahezu alle wollen unbedingt geimpft werden.”
Hoffnung auch beim Oberbürgermeister
Für Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert ist der Impfstart “ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk.” “Vor zehn Monaten hätte ich nicht damit gerechnet hier zu stehen. Unabhängig davon, wo wir nun als erstes impfen können, ist die Hauptsache, dass es jetzt endlich losgeht. Es ist ein Zeichen der Hoffnung zum Abschluss diesen Jahres.” Griesert hofft auf weitere Impfstoffe zum Anfang des nächsten Jahres, um weiter und mehr impfen zu können: “Es ist wichtig, dass viele immun sind. Daher benötigen wir eine hohe Impfbereitschaft, um die für eine Massenimmunität erforderlichen 60 bis 70% der Bürger/-innen impfen zu können.” Die Impfaktionen werden von Osnabrücks Impfzentrum in der Schlosswallhalle koordiniert. Dort laufen parallel die letzten Vorbereitung, um künftig auch dort impfen zu können.
“Möglichst schnell möglichst viel impfen”
Derzeit sind die großen Mengen an Impfstoff noch nicht zugänglich. Daher werden mobile Teams in den kommenden Tagen zu Vorerkrankten fahren, die besonders gefährdet sind. Stadträtin Katharina Pötter erklärt: “Es ist geplant, dass mobile Impfteams künftig an mehreren Orten impfen. In Osnabrück sind wir damit bislang schneller als viele anderen Kommunen. Unser Ziel muss jedoch auch lauten, möglichst schnell möglichst viele Menschen zu impfen, besonders die vulnerablen.” Man werde künftig versuchen, jede Möglichkeit zu nutzen, um weitere Impfstoffe zu erhalten.
In drei Wochen wird das zweite Mal geimpft
Die meisten Bewohner des Küpper-Menke-Stifts sind nun als erstes in Osnabrück geimpft worden. In 21 Tagen steht dort die zweite Runde des Impfens an. Hans Brüningheim scheint dem schon freudig entgegen zu blicken. “Kommen Sie denn auch wieder?”, fragt der 85-jährige Osnabrücks Oberbürgermeister. Grieserts Antwort: “Wenn Sie sich das wünschen, dann mache ich das!”