Seit dem 11. Januar spielen die deutschen Handballer in Schweden und Polen um die Handball-Weltmeisterschaft – am heutigen Donnerstag (19. Januar) steht das erste Spiel der Hauptrunde an. Die Osnabrücker Handballer von der Handballspielgemeinschaft (HSG) erhoffen sich von dem Großturnier eine neue Welle der Begeisterung für den Sport, dem unter der Corona-Pandemie viele Spielerinnen und Spieler den Rücken kehrten.
Rund 1.500 Mannschaften gingen dem Deutschen Handball-Bund im Zuge der Pandemie verloren, betroffen davon war auch die zum zahlenmäßig größten Handball-Bund der Welt gehörende HSG Osnabrück. „Vor Corona hatten wir 22 Mannschaften, jetzt sind es noch 18“, berichtet HSG-Vorstand Fabian Siebert. Von der aktuell laufenden Weltmeisterschaft erhofft er sich einen umgekehrten Effekt. „Sportarten, die kurzzeitig populär sind, werden kurzzeitig auch mehr Anfragen bekommen, das konnten wir bereits bei den vergangenen Turnieren beobachten.“
Lücken bei den Junioren
Für kurzentschlossene Probespieler und mögliche Rückkehrer bietet die HSG derzeit zahlreiche Probetrainings an den Spielorten beim OSC, bei Rasensport und beim SV Hellern an. Willkommen sind Spielerinnen und Spieler ab vier Jahren bis in den Seniorenbereich. In letzterem Bereich stellt die HSG aktuell drei Herren- und vier Frauenmannschaften, deren Top-Team derzeit in der Oberliga agiert. Ab den Minis bis zum Team in der vierthöchsten deutschen Spielklasse arbeiten Spieler, Betreuer und Organisatoren bei der HSG ehrenamtlich. „Besonders im Jugendbereich haben wir derzeit leider viele Lücken“, erklärt Siebert. „Da freuen wir uns auf Nachwuchs, den wir dann im besten Fall bis in den Seniorenbereich begleiten.“
Zusätzlicher Hype durch Heim-EM 2024?
„Da die Handballer der deutschen Nationalmannschaft noch mindestens drei weitere Spiele im TV haben, erhoffen wir uns entsprechende Resonanz“, sagt Siebert. Einen weiteren Hypen könnte dann im kommenden Jahr die in Deutschland stattfindende Europameisterschaft auslösen. „Wir freuen uns jetzt schon auf hochklassigen Handball im eigenen Land, das wird dem Handball in Deutschland sicher noch einmal helfen.“ Jetzt zähle allerdings erst einmal die laufende WM, für die Siebert bereits eine Prognose hat: „Ich denke, die Mannschaft ist gut aufgestellt, hat einen sehr erfahrenen Trainer. Ein Turniersieg ist durchaus drin, hängt aber auch von der Tagesform und Verletzungen ab, auch bei den anderen Teams. Da verschiebt sich im Laufe eines Turniers immer einiges. Nach dem idealen Start und der Stimmung im Team ist mindestens Platz vier für die Deutschen möglich.“
Neben Spielerinnen und Spielern sucht die HSG übrigens auch Trainer und Schiedsrichter. Alle Infos – auch zu den Zeiten der Probetrainings – finden sich auf der Website der Osnabrücker Handballer sowie bei Facebook und Instagram.