Der globale Klimastreik macht sich auch auf den Straßen in der Osnabrücker Innenstadt bemerkbar: Nach einem mehrstündigen Streik auf dem Willy-Brandt-Platz, ziehen die Klimademonstranten am Freitagnachmittag (24. September) über Wall, Marktplatz und Neumarkt.
Ersten Schätzungen der Veranstalter zufolge nehmen am Demonstrationszug etwa 2.000 überwiegend junge Osnabrückerinnen und Osnabrücker teil. Zunächst hatten die Klimaschützer bei einem rund dreistündigen Klimastreik auf dem Willy-Brandt-Platz unter anderem ein schärferes Vorgehen gegen den Klimawandel gefordert.
Die teilnehmenden Gruppierungen gehen derweil weit über die Fridays for Future-Bewegung hinaus. Mit dabei sind unter anderem die Seebrücke, Amnesty Internation und auch die Grünen sowie die Grüne Jugend. Während des Klimastreiks informierten die verschiedenen Gruppierungen an Ständen über ihre Vorhaben.
Demonstrationszug sorgt für Verkehrsbeeinträchtigungen
Um 15 Uhr dann zogen die Demonstranten los. Die Route führt über den Wall in Richtung Hasestraße, von wo es zum Marktplatz geht. Vor dem Rathaus ist eine Zwischenkundgebung geplant. Anschließende Stationen sind der Domhof, die Herrenteichstraße, der Neumarkt und abschließend wieder der Willy-Brandt-Platz, wo für den Abend weitere Programmpunkte geplant sind. Für den Zug sind jeweils ganze Straßenbereiche gesperrt, insbesondere am Wall kam es bereits zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen, die weiter andauern werden und sich auf den Neumarkt ausweiten dürften.
Einige betroffene Autofahrer reagierten gereizt und quittierten die Demonstration mit lautem Hupen oder dem Aufheulen des Motors. Zu einem weiteren Zwischenfall kam es kurz vor dem Heger Tor, wo ein Anwohner aus höherer Etage die Demonstranten mit Büchern bewarf. Ansonsten verläuft die Demo bisher friedlich, Abstands- und Maskenregeln wurden weitgehend eingehalten.
Was wird gefordert?
Die Klimaschützer fordern insbesondere den Kohleausstieg bis 2030, eine 100%-ig erneuerbare Energieversorgung bis 2035 und die Klimaneutralität für Osnabrück bis 2030. Auffällig: Schon in den letzten Jahren zeichnete sich eine ähnliche Entwicklung ab, die sich in diesem Jahr fortsetzt. Erneut begleiteten viele Erwachsene und auch zahlreiche Rentner („Jede Oma zählt“) die einst ausschließlich jugendliche Demonstration.
An den Seiten bejubelten auch viele Familien mit Fahnen winkenden Kleinkindern den Zug. Neben dem klar überwiegenden Aspekt Klimaschutz mischten sich zum Ende des Klimastreiks auch vereinzelt antikapitalistische Töne unter die Teilnehmenden. Die Innenstadt dürfte noch bis zum Abend weiterhin gut belebt bleiben.