Die Glätte in den Morgenstunden macht sich mittlerweile auch in den Osnabrücker Kliniken bemerkbar. Während die Polizei auf Anfrage noch mitteilte, dass es bei zahlreichen Unfällen überwiegend zu Blechschäden gekommen sei, laufen die Notaufnahmezentren der Krankenhäuser aktuell regelrecht über.
„Wir haben aktuell 66 Patienten aufgrund des Glatteises, das ist fünf- bis sechsmal so viel wie üblich“, erklärt Dr. med. Lars R. Herda, Chefarzt des Notaufnahmezentrum im Klinikum Osnabrück. Zwar könne der größte Teil ambulant versorgt werden, doch „bei 13 Prozent der Patienten handelt es sich um schwere Verletzungen wie Brüche, die noch heute operiert werden müssen“.
Im Klinikum habe man daher zusätzliches Personal rekrutiert und einen weiteren OP-Saal in Betrieb genommen. Angesichts etwas gestiegener Temperaturen nehme die Zahl der neu ankommenden Patienten zwar leicht ab, aber: „Es kommen immer noch einige Verletzte zu uns, die es zunächst zuhause versucht haben oder deren Hausarzt nicht erreichen konnten“, berichtet Herda.
Auch im Marienhospital sorgte die Glätte für Chaos: „Aufgrund der Glätteunfälle haben wir für heute alle planbaren OPs abgesagt. Unser Team hat bis jetzt schon über 80 Patientinnen und Patienten behandelt, aber weiterhin ist es sehr voll in unserer Notaufnahme. Hinzu kommt, dass auch einige Kolleginnen und Kollegen ausgefallen sind, da sie selbst gefallen oder mit dem Fahrrad gestürzt sind. Es sind vor allem Hand- und Sprunggelenkbrüche sowie Unterschenkelbrüche, die zum größten Teil operiert werden müssen”, so Prof. Dr. Uwe Joosten.