Flutlicht an der Bremer Brücke / Foto: Guss
An allen Ecken und Enden soll, wird und muss aktuell Energie gespart (werden). Auch beim VfL Osnabrück ist man darauf bedacht, Maßnahmen zu ergreifen – ganz ohne Energie funktioniert der Profifußball allerdings nicht.
„Unabhängig von der Energieeinsparverordnung für Verbraucher, Industrie und den öffentlichen Dienst sind wir aus eigenem Antrieb darauf bedacht Energie einzusparen. Wir haben uns beispielsweise im Rahmen unseres Strategieprojekts Steckenpferd unter anderem der Enkeltauglichkeit verpflichtet“, teilt ein Sprecher des Vereins mit. Unter Enkeltauglichkeit verstehe man auch Nachhaltigkeit im ökologischen, aber auch im ökonomischen Sinne.
In der Praxis heißt das unter anderem: Außenbeleuchtungen am Stadion sind nur dann eingeschaltet, wenn sie in der dunklen Jahreszeit beispielsweise aus Sicherheitsaspekten unumgänglich sind. Außerhalb von Öffnungszeiten und des Spielbetriebs sind auch die „Leuchtreklamen“ im Sinne des VfL-Logos an der Nordtribüne und oberhalb des Fanshops ausgeschaltet. Weitere Maßnahmen sind bereits unabhängig von der aktuellen Energiekrise umgesetzt. Dazu gehören beispielsweise die Umstellung auf LED-Leuchtmittel und Bewegungsmelder im Bereich der Lichtquellen in Gebäuden. „Zudem wurde bereits im Zuge des Neubaus der Nordtribüne eine PV-Anlage installiert, die bereits seit mehreren Jahren im Einsatz ist“, kündigt ein Vereinssprecher darüber hinaus an.
Ohne Flutlicht und Rasenheizung geht nicht
Um “Energiefresser“ wie Flutlicht und Rasenheizung macht der Verein ebenfalls nach Möglichkeit einen Bogen, ganz ohne geht allerdings nicht. Sowohl eine Flutlichtanlage als auch eine Rasenheizung müssen nach den aktuellen Regularien im Profifußball zwingend vorhanden sein. Über den jeweiligen Einsatz können die Vereine nur bedingt selbst entscheiden. So ist der VfL an Medienrichtlinien gebunden, in denen final der Broadcaster über das Einschalten des Flutlichts an Spieltagen entscheidet. „Wir haben uns aber intern darauf verständigt, dass das Flutlicht bei Tagspielen ausgeschaltet ist und wir hier in den Austausch mit dem Broadcaster treten, sofern von dieser Seite das Einschalten des Flutlichts notwendig erscheint“, teilt der Verein mit. Bei Abendspielen sei das Flutlicht jedoch unumgänglich.
Auch in Bezug auf die Rasenheizung ist man beim VfL sensibel. Diese werde nur dann eingeschaltet, wenn sie zwingend notwendig ist, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Zwingend notwendig ist der Einsatz der Rasenheizung dann, wenn der Spielbetrieb aufgrund einer etwaig vereisten Spielfläche aus spiel- und verletzungstechnischen Gründen ansonsten nicht durchführbar ist.
Lange Winterpause steht bevor
Witterungsbedingt ist der Einsatz von Flutlicht und Rasenheizung insbesondere in den Wintermonaten gefordert. In diesem Jahr gibt sich dabei eine besondere Situation, denn durch die Winter-Weltmeisterschaft in Katar liegt der Spielbetrieb rund zwei Monate von Mitte November bis Mitte Januar brach. Während in dieser Zeit unter anderem an der Bremer Brücke ordentlich Energie gespart werden kann, dürfte parallel im Nahen Osten umso mehr davon – etwa für extra installierte Klimaanlagen in Fußballstadien – verbraucht werden.
Über den gesamten Energieverbrauch während des Spielbetriebes oder zu Konditionen mit Strom- und Gasanbietern machte der VfL unterdessen keine Angaben. Vom Verein heißt es dazu: „Wir machen grundsätzlich keine Angaben zu Vertragsdetails. Dies bezieht sich sowohl auf Arbeitsverträge (z. B. Laufzeiten von Spielerverträgen), aber auch auf vertragliche Vereinbarungen mit Dienstleistern.“