Die Klimabewegung „Fridays for Future“ (FfF) ruft am 24. September erneut zum globalen Klimastreik auf. Hierzulande sollen die Schwerpunkte auf den jüngsten Ergebnissen des IPCC-Berichts und auf den kommenden Bundestagswahlen liegen, heißt es aus den Reihen des Osnabrücker Ablegers der Bewegung.
„Die Klimakrise ist wissenschaftlich seit vielen Jahrzehnten bekannt. Sie stellt uns vor riesige systemische Herausforderungen, bei denen es schon lange nicht mehr nur um den CO2-Ausstoß geht. Seit Jahrzehnten fordern Menschen weltweit, dass die Regierungen planetare Grenzen einhalten und damit den Schutz und letztendlich das Überleben der Menschheit sichern. Längst ist die Klimakatastrophe an vielen Orten und für viele Menschen Realität. Brände, Überschwemmungen, Dürren und extreme Wetterlagen bedrohen das Leben und die Sicherheit von Menschen. Doch anstatt zu handeln, blockiert die Politik die Forderungen nach Klimagerechtigkeit seit Jahren“, so FfF in einer Mitteilung an die Presse.
Protest noch vor der Bundestagswahl
Die Terminierung des neuen globalen Klimastreiks am Freitag vor der Bundestagswahl komme daher sehr gelegen, um zwei Tage vor dem Wahltag einen weiteren Appell an die Politik zu richten. „Die Bundestagswahl am 26. September wird die Grundlage für die politische Arbeit der nächsten vier Jahre legen. Laut des jüngsten Berichtes des Weltklimarates (IPCC) werden wir eine Erderwärmung von 1,5°C entgegen bisheriger Prognosen nicht 2040, sondern bereits 2030 erreicht haben. Das ist in 9 Jahren. Die nächste Legislaturperiode ist also die letzte, in der noch die notwendigen Weichen gestellt werden können, um die 1,5 °C-Grenze einzuhalten“, erklärt die Klimabewegung, die alle Wahlberechtigten dazu aufruft, „wählen zu gehen, um ihre politische und historische
Verantwortung wahrzunehmen.“
Von der künftigen Regierung erhofft sich FfF einen Koalitionsvertrag, der einen
tragfähigen Plan zur Umsetzung der 1,5 °C-Grenze beinhalte. Und: „Weil keine Partei einen
ausreichenden Plan zur Umsetzung des 1,5 °C-Versprechens hat – obwohl uns vor dem
Bundesverfassungsgericht ein Recht auf Zukunft zugesprochen wird – muss der Koalitionsvertrag über jedes existierende Wahlprogramm hinausgehen.“
Klimapolitik eine „Überlebensgrundlage“
Abschließend appelliert FfF: „Wirksame Klimapolitik ist kein „nice to have“, sondern unsere Überlebensgrundlage. Wir müssen die gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten, die die Klimakrise anfeuern, an der Wurzel packen, um den Weg zu einer 1,5 °C-konformen Politik zu ebnen. Unsere einzige Möglichkeit politischer Partizipation ist der Protest auf der Straße.
Wir rufen alle Menschen dazu auf, sich uns anzuschließen und mit uns auf die Straßen zu gehen. 1,5 °C-Politik kann man noch immer nicht wählen, sondern nur erkämpfen. Am 24. September sind wir gemeinsam laut und machen als ganze Gesellschaft, als Eltern,
Freund*innen, Arbeitskolleg*innen, Klassennkamerad*innen, Omas und Opas, Klimagerechtigkeit möglich – denn wir sind #AlleFürsKlima.“
Konkretere Pläne für den Klimaprotest in Osnabrück sollen noch bekanntgegeben werden.
Fridays for Future-Protest vor dem Theater (Archivbild)