Der VfL Osnabrück verliert zum Saisonauftakt auf bittere Weise beim SV Sandhausen. Lange sieht alles nach einem torlosen Unentschieden aus, ehe die Gastgeber durch ein Flipper-Tor in der Nachspielzeit doch noch einen 1:0-Sieg einfahren.
21 Spieler verließen den VfL in der laufenden Transferphase bislang – und trotzdem wirkte die Startaufstellung vertraut. Im bekannten 4-3-3-System setzte Trainer Uwe Koschinat auf die Innenverteidigung aus der Aufstiegssaison aus Timo Beermann und Maxwell Gyamfi. Rechts verteidigte Bashkim Ajdini, auf die linke Seite rückte der vielfältig einsetzbare Niklas Wiemann.
Auch im Dreimittelfeld setzte Koschinat auf eine bekannte Achse aus Dave Gnaase und Robert Tesche, komplettiert vom in der vergangenen Saison lange verletzten Lars Kehl. Neue Gesichter bot Koschinat neben Torhüter David Richter insbesondere im Sturm auf: Links agierte Niklas Niehoff, im Zentrum erhielt Joel Zwarts den Vorzug vor dem abwanderungswilligen und in der Vorbereitung blassen Erik Engelhardt. Auf der rechten Seite startete mit Jannes Wulff der Aufstiegsheld vom letzten Aufstieg.
Pechvogel Kehl
Nach durchwachsener Vorbereitung des VfL bot der Pflichtspielauftakt gegen ebenfalls durchaus ambitionierte Sandhäuser durchaus Überraschungspotenzial – in beide Richtungen. Auf dem Feld passierte allerdings lange Zeit weder in die eine noch in die andere Richtung etwas. Ganze 37 Minuten dauerte es bis die Zuschauer im GP Stadion am Hardtwald erstmals etwas Nennenswertes zu sehen bekamen, Jannes Wulff traf allerdings lediglich den Pfosten. Den Nachschuss setzte der überraschte Zwarts in den Sandhäuser Himmel.
Wenig später stand erneut ein Osnabrücker im Fokus – allerdings aus unschönen Gründen: Pechvogel Lars Kehl verletzte sich erneut und musste raus. Neuzugang Aday Ercan ersetzte den Mittelfeldmann. Kurz darauf war Halbzeit.
Sandhausen wird aktiver
Nach dem Seitenwechsel begannen die Gastgeber aktiver, ohne dabei Osnabrücks sicheren Rückhalt David Richter wirklich in die Bredouille zu bringen. Erst nach 69 Minuten kam es zum ersten Aufreger im Sechzehner der Lila-Weißen, als Beermann überragend blockte. Zuvor kam es allerdings zu einem korrekterweise geahndeten Offensivfoul.
Flipper-Gegentor für den VfL Osnabrück
In der Schlussviertelstunde lähmten viele Wechsel auf beiden Seiten das Spielgeschehen und alles sah nach einem 0:0 aus – bis der VfL sich tief in der Nachspielzeit selbst schlug: Nach einer Richter-Parade flipperte der Ball regelrecht durch den Osnabrücker Strafraum und fiel über die unfreiwilligen Stationen Gymafi und Ajdini dem Sandhäuser Joker Emmanuel Iwe vor die Füße, der nur noch zum 1:0 für die Hausherren einschieben musste (90. + 3). Kurz darauf folgte der Abpfiff.
Der VfL spielt bei ebenfalls ambitionierten Sandhäusern zu Saisonbeginn lange ordentlich mit, ohne dabei selbst groß gefährlich zu werden. Statt eines vertretbaren Unentschiedens zum Auftakt stehen die Lila-Weißen am Ende allerdings mit leeren Händen da, weil der Ball nach einer Flipper-Aktion in der Nachspielzeit erstmals den Weg in eines der beiden Tore findet – das der Osnabrücker.