Angesichts des steigenden russischen Drucks sieht der Osteuropa-Experte Thomas Apolte potenzielle Risiken für die Stabilität der Ukraine. Er fordert eine Verdreifachung der EU-Mittel zur Unterstützung der Ukraine und warnt, dass die russische Expansion nicht auf die Ukraine beschränkt bleiben würde.
Die Ukraine unter Druck
Der Osteuropa-Experte Thomas Apolte warnt vor einem möglichen Zusammenbruch der Ukraine aufgrund der zunehmenden russischen Bedrohung. Apolte sagte der „Rheinischen Post“: „Ein Durchbruch der russischen Truppen würde Europa destabilisieren, Kremlchef Wladimir Putin vergleicht sich mit Peter dem Großen, und für diesen Größenwahn riskiert er fast alles“.
Mögliche Ausbreitung der russischen Aggression
Der Wirtschaftswissenschaftler, der an der Universität Münster Ökonomische Politikanalyse lehrt, fügte hinzu, dass „sein Appetit nicht mit der Eroberung der Ukraine enden wird. Besonders gefährdet sind Moldawien und Georgien und wenn wir dann mit unseren Bündnisverpflichtungen zögern, auch die baltischen Staaten.“
Möglichkeiten zur Eindämmung der Krise
Apolte sieht in der Erhöhung der EU-Mittel eine Möglichkeit, den Kremlchef zu stoppen. „Eine Verdreifachung der EU-Mittel wäre ein überall verstandenes Zeichen. Der deutsche Beitrag hierzu entspräche gerade einem Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts“, sagte der Ökonom.
EU-Hilfepaket zur Debatte
Derzeit berät die EU über ein Hilfepaket in Höhe von 50 Milliarden Euro. Während es Bedenken hinsichtlich knapper Haushaltsmittel gibt, bleibt Apolte optimistisch: „Ökonomisch und rechtlich geht das problemlos, wenn wir es wollen und es richtig machen – in Deutschland sowieso, und in Europa müssen es eben die mitmachen, die es ebenfalls wollen.“
Signal gegen die Aggression
Darüber hinaus würde eine Investition von 150 Milliarden Euro ein „eindrucksvolles Signal in alle Richtungen“ senden. Apolte glaubt, dass sogar die USA davon profitieren könnten: „Wir werden von einem Teil des Geldes auch Waffen in den USA kaufen müssen. Das ist doppelt gut, denn es könnte Teile des Trump-Wahlkampfs ins Leere laufen lassen.“
Abschreckung durch Wettrüsten
Schließlich betont Apolte, dass ein Wettrüsten den Kreml wirtschaftlich ruinieren könnte. „Daher könnte schon die glaubhafte Drohung damit Putin zum Einlenken zwingen“, schlussfolgerte Apolte.
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