Bis April 2024 soll am hiesigen Landgericht ein neues Gebäude für das Justizzentrum Osnabrück entstehen. Der Neubau ist der letzte von insgesamt drei Bauabschnitten, die das Staatliche Baumanagement nahe des Neumarkts vornimmt, und wird aus insgesamt sechs Geschossen inklusive Keller bestehen. Künftig steht das direkt an das denkmalgeschützte Landgericht angebundene Gebäude Amts- und Landgericht sowie der Justizvollzugsanstalt zur Verfügung.
Bisher hat das Staatliche Baumanagement Region Nord-West zwei Bauabschnitte abgeschlossen. Für rund 3,5 Millionen Euro wurde auf einer Nutzfläche von 550 Quadratmetern ein neues Saalzentrum mit modernen Sitzungssälen für Amts- und Landgericht errichtet, weitere rund 2,1 Millionen Euro flossen in den Ankauf und die Herrichtung eines Registergerichts sowie von Schulungsräumen am Kollegienwall auf rund 690 Quadratmetern. Beide Bauabschnitte wurden bereits 2015 fertiggestellt.
Neubau besteht aus zwei Teilen
Im umfangreichsten dritten und letzten Part wird nun seit Februar 2021 an einem neuen Justizzentrum gearbeitet. Der Erweiterungsneubau besteht dabei aus zwei Gebäudeteilen: Den Gerichten stehen neben einem Keller für Archive und Umkleideräume für Wachpersonal künftig die ersten beiden Etagen für ein neues Eingangsportal mit einer repräsentativen Eingangshalle zur Verfügung. Diese wird auch das Verbindungsstück zwischen Land- und Amtsgericht sein und die Verteilerfunktion übernehmen. In den drei Obergeschossen entsteht ein Neubau zur Unterbringung der Gerichtsnutzungen und der JVA.
JVA-Hof über den Dächern der Stadt
Insgesamt soll das Gebäude künftig 40 Hafträume enthalten, im fünften Obergeschoss befindet sich dann ein Freigängerhof. Projektleiter Justin Schnöckelborg erklärt: „Die alte JVA war nicht mehr so zu sanieren, dass sie den aktuellen Standards entsprochen hätte.“ Der Neubau soll im April 2024 abgeschlossen sein, die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich auf mindestens 39,3 Millionen Euro. Aber: „Auch wir sind von den Folgen der aktuellen Krisen betroffen“, so Schnöckelborg. „Laut Terminplan schaffen wir aktuell allerdings alles wie vorgesehen bis April 2024. Zudem hoffen wir, dass auch der Preis so bleibt, wie bislang kalkuliert.”
Erstes fertiges Großprojekt am Neumarkt?
Mit den aktuellen Baufortschritten zeigen sich sowohl Amtsgerichtspräsidentin Dr. Christiane Hölscher als auch Dr. Thomas Veen, Präsident des Landgerichts, zufrieden. „Ich bin sehr froh, dass es so schnell vorangeht“, kommentiert Hölscher. „Jeden Tag sieht man hier Fortschritte.“ Veen ergänzt mit Blick auf die weiteren Bauvorhaben in der Umgebung: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das erste Großprojekt am Neumarkt sind, das fertig ist.“