Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann (vorn links) und die Leiterin des Fach-bereichs Kultur, Patricia Mersinger (vorn rechts) mit den Ansprechpart-ner:innen für die Ausschreibungen zum Friedensjubiläum 2023: Marius Kolk-meyer, Sarah Guschmann (Mitte) und Jasmin Osmanovic`. / Foto: André Havergo
Im kommenden Jahr 2023 steht das 375-jährige Jubiläum des Westfälischen Friedens an. Eine erste Programmübersicht für das Jubiläumsjahr stellte die Stadt am heutigen Donnerstag (13. Januar) vor. Bürgerinnen und Bürger, insbesondere auch die Jugend und Kulturschaffende, sollen in den laufenden Planungen eine große Rolle einnehmen.
„Das Jubiläumsjahr ‚375 Jahre Westfälischer Frieden‘ wird derzeit intensiv vorbereitet“, sagt Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann. Ein Ratsbeschluss hatte bereits im Sommer 2020 den Weg für ein angemessenes gesamtstädtisches Jubiläum geebnet. „Das Thema gehört zur DNA der Stadt. Es ist das bedeutendste Ereignis in der Geschichte“, so Fritz Brickwedde von der CDU-Fraktion im vergangenen Jahr. Zum gleichen Zeitpunkt wurde ein „beträchtlicher Etat“ zur Verfügung gestellt, „den wir jetzt für die die Vorbereitung einsetzen können“, so Wolfgang Beckermann. Eine erste Programmübersicht steht bereits, nun werde eine inhaltliche Auseinandersetzung gesucht. „Wir befinden uns streng im Zeitplan“, erzählt Beckermann.
Sieben Friedensthemen geplant
Seit dem Ratsbeschluss aus dem Sommer 2020 sei entsprechend auch schon viel passiert. „Im städtischen Fachbereich Kultur wurde ein Projektteam 2023 aufgebaut, in der Stadt ist ein Lenkungsausschuss entstanden. Zudem haben wir einen fachlichen Beirat mit hoher Expertise eingerichtet und diverse Arbeitsgruppen geschafft“, zählt Beckermann auf.
Stefan Schmidtke, Dramaturg und externer Berater, gewährt einen ersten Einblick in die vorgesehene Programmstruktur: „Es wird sieben Friedensthemen geben: Natur und Umwelt, historische Dimensionen und Perspektive, Glaube und Religion, Dialog und Begegnung, Europäischer Frieden, Engagement und Widerstand sowie Zukunft.“ Die Themen sollen zwischen den Monaten April und Oktober je einen Monat lang im Blickpunkt stehen. Ein Auftakt ist für März vorgesehen, ein abschließender Epilog für November. Schmidtke ist zufrieden mit den Themen: „Es sind alles Techniken der Friedenserrichtung und des Friedenserhalts im 21. Jahrhundert und die Osnabrücker verstehen sich dabei als Friedensmacher.“
450.000 Euro für Projekte aus der Bevölkerung
Im kommenden Oktober sollen der Öffentlichkeit genauere Programmhighlight vorgestellt werden, im Februar wird dann laut Zeitplan ein Programmkatalog folgen. „Jetzt ist das Zeitfenster für die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, der Jugend und der Kulturschaffenden“, sagt Beckermann. „Es ist unser wichtigstes Ziel, viele Leute mit einzubeziehen.“ Zur Realisierung ist ein umfangreicher Beteiligungsprozess vorgesehen: In einer ersten Phase wurden Gespräche mit ca. 50 Partnerinnen und Partnern in Osnabrück geführt, aus denen sich die erste Programmübersicht ergeben hat. „Nun folgt die umfangreiche Beteiligung der Osnabrückerinnen und Osnabrücker“, so Patricia Mersinger, Leiterin des städtischen Fachbereichs Kultur und Projektleitung 2023. Hierzu gibt es drei Ausschreibungen für Friedensprojekte:
1. Projekte von Bürgerinnen und Bürgern (ausgelobt mit 100.000 Euro)
2. Projekte von Jugendlichen (ausgelobt mit 100.000 Euro)
3. Projekte von Kulturschaffenden (ausgelobt mit 250.000 Euro)
Aus dem verfügbaren Budget werden Projekte gefördert, die sich mit dem Thema Frieden bzw. einem der sieben Friedensthemen aktiv auseinandersetzen. Dabei spiele es keine Rolle, wie dies geschieht. Bedeutsam sei, dass die Projekte einen Beitrag zum Frieden leisten und Raum für Austausch und Begegnung schaffen, erklärt Mersinger, die sich auch größere Projektvorschläge wünscht: „Man kann kleinere, aber eben auch größere Projekte einreichen, über die die Jury dann entscheiden wird.“ Mit einer Entscheidung sei voraussichtlich Ende Juni 2022 zu rechnen.
Wo können die Projektvorschläge eingereicht werden?
Die Anträge für eine Einzelprojektförderung der Bürgerschaftsprojekte und Jugendprojekte können ausschließlich in digitaler Form beim Team 2023 des Fachbereich Kultur (team2023@osnabrueck.de) eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 1. April. Fragen zu den Bürgerschaftsprojekten beantwortet Sarah Guschmann (guschmann@osnabrueck.de / 0541 – 323 3431). Für Rückfragen zu den Jugendprojekten ist Jasmin Osmanovic` (osmanovic@osnabrueck.de / 0541 – 323 2395) zuständig.
Die Frist der Projekte für Kulturschaffende richtet sich nach denen der kulturellen Projektförderung und endet am 1. März. Ansprechpartner ist Marius Kolkmeyer (kolkmeyer@osnabrueck.de / 0541- 323 2228). Mit einer Entscheidung ist hier voraussichtlich bereits Ende April 2022 zu rechnen.
Infoveranstaltungen
Am Donnerstag, 20. Januar, findet ein digitaler Informations- und Netzwerkabend für alle Kulturschaffenden und Interessierte statt. Anmeldeschluss ist Dienstag, 18. Januar. Am Mittwoch, 16. Februar, sind die Bürgerinnen und Bürger, die Jugendlichen sowie die Kulturschaffenden zudem zu einer digitalen Infoveranstaltung eingeladen, bei der Fragen zu den Ausschreibungen und Förderanträgen gestellt werden können. Anmeldungen können bis Montag, 14. Februar bei ludewigt@osnabrueck.de gerichtet werden.