Am Freitagnachmittag wurde erstmals die Osnabrücker Jugendmedaille im Rathaus verliehen. Das Jugendparlament zeichnet damit die Aktion Fridays for Future aus.
Lukas Ölmann, Mitglied des Osnabrücker Jugendparlaments leitete die Veranstaltung ein und nannte das Jugendparlament einen Veranstalter, der mit am besten entscheiden könne, “wer die Auszeichnung verdient hat”.
Auszeichnung spornt an
Matthias Seestern-Pauly, Mitglied des Deutschen Bundestages und ehemaliger Gymnasiallehrer aus Bad Iburg, dankte dem Jugendparlament für sein Engagement der letzten Jahre: “Es ist dringend nötig, dass junge Menschen mit in die politische Willensbildung einbezogen werden. Die Jugendauszeichnung ist nicht nur eine gute Idee, sondern zugleich Ansporn für junge Menschen, sich an der Politik zu beteiligen.
Ähnlich äußerte sich Ministerpräsident Stephan Weil, der sich per Videobotschaft zu Wort meldete: “Ich finde es richtig gut, wenn man sich engagiert, aber noch besser ist es, selber auszuzeichnen.”
Junge Jahrgänge sind politisch aktiver
Florian Schwaab, jüngstes Mitglied des Osnabrücker Stadtrates, stellte fest, dass sich die jungen Jahrgänge wesentlich kritischer in der Politik äußern und sich verstärkt mit globalen Problemen auseinandersetzen würden. Der 25-jährige CDU-Politiker richtete sich zum Abschluss seiner Rede mit einer Bitte sowohl an das Jugendparlament, als auch an die Vertreter von Fridays for Future: “Zeigt, dass ihr auch etwas umsetzen könnt und engagiert euch in Parteien.”
Noch bevor der Preis übergeben wurde, nannte Tiemo Wölken, ebenfalls per Videobotschaft, die Klimabewgung Fridays for Future als den richtigen Gewinner: “Ihr schwänzt nicht die Schule, sondern nehmt eure Bürgerpflicht wahr. Ihr habt es wie kein anderer verdient ausgezeichnet zu werden.”
Die anschließende Auszeichnung von Fridays for Future begründete Lars Düsterberg, ebenfalls Mitglied des Jugendparlaments Osnabrück, mit dem “beispielhaften Mut und Engagement” der Bewegung: “Drei veranstaltete Großdemonstrationen in verhältnismäßig kurzer Zeit im Raum Osnabrück, zuletzt mit über 8000 Teilnehmern, und die Mobilisierung von vielen Menschen verdienen Respekt und Anerkennung. Trotz Widerstand habt ihr immer weitergemacht und ganz nebenbei großes Organisationstalent bewiesen.”
Das Preisgeld in Höhe von 150,00 € nahmen verschiedene Vertreter von Fridays for Future entgegen. Klara Bruns, von Anfang an Teil der Bewegung und hauptsächlich für die Präsenz auf Social Media verantwortlich bedankte sich, warnte jedoch zu gleich: “Die Klimakrise wird im nächsten Jahr noch schlimmer werden und das Bewusstsein der Verantwortlichen ist deutlich zu gering. Wir möchten nicht die letzte Generation unseres Planeten sein und in Angst vor Ungewissheit und Chaos leben müssen.” An die Verantwortlichen appellierte sie, dass nur die Menschen selbst für Klimagerechtigkeit sorgen könnten: “Unser Ziel bleibt es weiterhin, den Verantwortlichen die auf uns zukommenden Gefahren durch den Klimawandel deutlich zu machen. Anfangen können wir in Osnabrück, wo sich nach wie vor nicht um die Radfahrer und den öffentlichen Nahverkehr geschert wird.”