Das Venner Moor ist ein Naturschutzgebiet in Ostercappeln bei Osnabrück. Vor vielen Jahren wurden Maßnahmen zu Entwässerung des Gebiets vorgenommen, die dem natürliche Moor schaden. In den letzten drei Jahren wurden Gegenmaßnahmen zur Renaturierung und Wiedervernässung durchgeführt.
Erfolgreicher Projektabschluss im Venner Moor
Die Biologische Station Haseniederung hat das dreijährige Projekt „Herstellung und Pflege hochmoortypischer Biotope im Venner Moor“ erfolgreich abgeschlossen. Kooperationspartner war die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Osnabrück, außerdem waren zwei Ingenieurbüros und drei ausführende Firmen aus dem Bereich Landschaftsbau beteiligt. Damit konnten die Partner einen großen Beitrag zur Wiedervernässung und Renaturierung des Naturschutzgebiets und damit zum Klimaschutz leisten. Das Projekt umfasst drei Teilprojekte.
Verschließen früher errichteter Entwässerungsgräben
Die Förderung durch den „Spezieller Arten- und Biotopschutz“ (SAB) des Landes Niedersachsen ermöglichte umfangreiche Gehölz- und Torfarbeiten. Zwischen November 2022 und Februar 2024 wurden mehrere hundert Meter Gräben verschlossen, die vor Jahren zu Entwässerung des Gebiets errichtet werden. Dies entspricht nicht den Biotopschutzvorgaben und deshalb wird den Maßnahmen im Rahmen des Projektes entgegengewirkt. Zur Entwässerung des Gebietes wurden vor vielen Jahren spezielle Gräben im heutigen Naturschutzgebiet angelegt. Mit der Füllung von rund 1600 Metern alter Grabenstrukturen konnte der Ablauf des Wassers aus dem Gebiet nun in großen Teilbereichen gestoppt werden. Um die Gräben zu schließen musste Gehölz entfernt und Torf mit Hilfe von Spezialmaschinen transportiert und verdichtet werden.
Schutz vor Hochwasser
Außerdem wurden Polderdämme angelegt, die einen Beitrag zum Schutz vor Hochwasser leisten sollen. Dass sich das Regenwasser tatsächlich zurück staut, wurde insbesondere nach dem vergangenen, nassen Winter schnell deutlich. Um das Wassermanagement im Gebiet weiter zu optimieren, erarbeitet ein Ingenieurbüro aktuell einen Entwicklungsplan des gesamten Gebietes. Auf dessen Grundlage können dann in den kommenden Jahren weitere Maßnahmen zum Wasserrückhalt getroffen werden.
Neue Flächen werden reaktiviert
Schließlich wurde noch ein ehemaliges brachliegendes Grünland für eine Wiedervernässung vorbereitet. Da natürliche Hochmoore sehr nährstoffarme Bedingungen aufweisen, musste der nährstoffreichere, mit hochmooruntypischen Arten angereicherte Oberboden entfernt werden. Dieser konnte aber zum Bau eines Walls im Gelände wiederverwendet werden. Die anschließend begradigte Fläche im Nordosten des Gebietes soll nun im Rahmen eines weiteren Projektes langfristig zur Anzucht von Torfmoosen genutzt werden.
Renaturierung des Venner Moores wird weiterhin vorangetrieben
Parallel zu den Maßnahmen des SAB-Projektes konnten weitere, großflächige Maßnahmen durch den Landkreis Osnabrück und dem NABU Osnabrück umgesetzt werden. Im Rahmen dieser Arbeiten wurden weitere Gräben verfüllt und großflächig Hölzer entnommen, die dem Moorkörper Wasser entziehen. Auch In den kommenden Monaten werden weitere Vorhaben die Renaturierung des Venner Moores ganz im Zeichen des Klima- und Moorschutzes vorantreiben.