Mehrere Erdbeben haben den Süden der Türkei sowie Nordsyrien erschüttert. Hilfe aus aller Welt läuft bereits an, auch eine Osnabrücker Hilfsorganisation ist in die Türkei gereist.
Es sind weiterhin stündlich anwachsende Zahlen des Grauens, die aus der Erdbebenregion übermittelt werden: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind etwa 23 Millionen Menschen in der Türkei und in Syrien von der Katastrophe betroffen. Die Zahl der Todesopfer in beiden Ländern liegt inzwischen bei fast 11.000, mehr als 49.000 Verletzte wurden bisher gemeldet. Bei Temperaturen von rund minus fünf Grad werden zudem noch hunderte Familien vermisst, Experten vom Deutschen Geoforschungszentrum halten weitere Nachbeben für möglich.
Hilfe aus Osnabrück erreicht die Türkei
Nach Informationen der ARD mobilisierte alleine die Europäische Union (EU) über 27 Such- und Rettungsteams mit mehr als 1.150 Rettungskräften und 70 Hunden für den Einsatz in der Türkei. Unter anderem die Malteser sind auf dem Weg in das Grenzland der EU. Hilfe kommt dabei auch aus der Region Osnabrück: Ein Einsatzteam der deutschen Hilfsorganisation @fire mit Hauptsitz in Wallenhorst brach am Montagabend (6. Februar) vom Frankfurter Flughafen aus in das türkisches Erbebengebiet auf. Erste Aufgabe vor Ort ist die Erkundung und Unterstützung der Koordination der internationalen Hilfe. Insgesamt sind 17 Helfer und zwei Rettungshunde im Einsatz. Eine erste Erfolgsmeldung verbreitete der Einsatztrupp bereits am Mittwoch (8. Februar): Zwei Personen konnten lebend aus mehreren eingestürzten Wohnblöcken gerettet werden.
Die Hilfsorganisation ist Mitglied der „International Search and Rescue Advisory Group“ der Vereinten Nationen (INSARAG) und wurde im Jahr 2021 als weltweit erstes Light USAR Team klassifiziert. Als nicht-staatliche Organisation finanziert sich @fire über Spenden, arbeitet gemeinnützig und rein ehrenamtlich.
Situation in Syrien gestaltet sich schwierig
Während die Türkei auf schnelle Hilfe zählen kann, gestaltet sich die Situation im Norden Syriens schwieriger. Die Erdbebenregion gehört zu den kurdisch kontrollierten Gebieten, wird von der syrischen Regierung nicht versorgt. Die Grenze zur Türkei ist geschlossen, es herrschen Kriegszustände.