Der Energiekonzern EnBW plädiert für eine Senkung der Energiepreise in Deutschland und fordert, mehr Aspekte als nur den Klimaschutz in der Energiepolitik zu berücksichtigen. In einem Interview mit der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” spricht Konzernchef Georg Stamatelopoulos über die Herausforderungen der Energiewende und die dringende Notwendigkeit, die Energiekosten für Verbraucher zu reduzieren.
Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit im Fokus
Georg Stamatelopoulos, Vorstandschef der EnBW, äußert sich kritisch zur einseitigen Konzentration der deutschen Energiepolitik auf den Klimaschutz. “Wenn wir die Akzeptanz der Energiewende bei den Bürgern und Verbrauchern nicht langfristig aufs Spiel setzen wollen, müssen wir die Energiekosten senken”, so Stamatelopoulos gegenüber der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”. Er macht deutlich, dass trotz Kontrolle der Netzkosten in Deutschland langfristig keine gesunkenen Strompreise zu erwarten sind, es sei denn, es würden Gegenmaßnahmen ergriffen.
Forderungen zur Senkung der Energiekosten
Um die Energiekosten zu senken, schlägt der EnBW-Chef vor, auf den Einsatz von Erdkabeln für die Übertragungsnetze zu verzichten. Dieser Schritt könnte dem Staat nach seiner Einschätzung 20 Milliarden Euro einsparen. Darüber hinaus fordert er eine besser abgestimmte Planung zwischen dem Ausbau der erneuerbaren Energien und dem des Netzes.
Zukunft der Atomkraft und Elektromobilität
Trotz der Suche nach Alternativen zur Senkung der Energiekosten, sieht Stamatelopoulos keine Zukunft für die Atomkraft in Deutschland. Sie sei, aus wirtschaftlicher Sicht, keine tragfähige Alternative.
Zur Elektromobilität äußert sich der EnBW-Chef konträr zu gängigen Meinungen: Die mangelnden Verkaufszahlen von Elektroautos seien nicht auf schlechte Lademöglichkeiten zurückzuführen, denn die Infrastruktur sei vorhanden und sogar untergenutzt. EnBW plant bis zum Jahresende 6.000 Ladepunkte zu errichten. Dennoch könne es in Zukunft weniger Ladesäulen pro Standort geben als ursprünglich geplant. “Jetzt müssen nur noch die Autofahrer überzeugt werden, E-Autos zu kaufen”, so Stamatelopoulos abschließend.
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