Die neue Heimat der Seelöwen in den „Wasserwelten“. / Foto: Maurice Guss
Die neuen „Wasserwelten“ im Zoo Osnabrück sind eröffnet! „Dies ist ein ganz großer Tag in der 86-jährigen Zoogeschichte“, freut sich Zoopräsident Dr. E.h. Fritz Brickwedde bei der Eröffnung am Donnerstag (7. Juli), zu der auch Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter und Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann erschienen. Auf die Besucher warten vier altbekannte Tierarten auf 5.000 Quadratmetern sowie zu Beginn ein Eröffnungswochenende.
Nach der ersten Skizze im Jahr 2019 und ersten Bauschritten vor knapp 15 Monaten zogen am gestrigen Donnerstag mit den Rosapelikanen auch die letzten neuen Bewohner in die neue Anlage auf dem Nordseeareal ein. Ihre neue Heimat bleibt wie auch das Gehege der Humboldt-Pinguine zur Eingewöhnung der Vögel anders als die Becken der Seehunde und Seelöwen noch ein paar Tage geschlossen. Besucher bekommen daher vorerst nur einen verdeckten Einblick. „Innerhalb der nächsten zwei, drei Wochen wird aber alles laufen und auch die Sicht in den Wasserbecken dank modernster Technik, die in Betrieb genommen wird, noch tiefer. Dann haben sich auch alle Tiere besser an ihr neues Zuhause gewöhnt“, so der technische Leiter im Zoo, Thorsten Vaupel. Vereinzelt würden in der Eingewöhnungsphase auch noch Glasscheiben, die eine Unter-Wasser-Ansicht der Seelöwen ermöglichen, abgedeckt bleiben.
„Noch nie so viel Geld ausgegeben“
Die Kosten für das gesamte Bauprojekt am alten Zooeingang belaufen sich auf rund acht Millionen Euro, zu großen Teilen finanziert aus vom Land Niedersachsen bereitgestellten EU-Geldern (2,8 Millionen Euro) und aus einer besondere Erbschaft von Maria Ahrens (1,6 Millionen Euro). Der zweite Name der neuen „Wasserwelten“ ergibt sich aus letzterer: Mariasiel. „Gemessen an der Größe des Projektes haben wir noch nie so viel Geld ausgegeben. Aber es lohnt sich“, meint Brickwedde. Ein weiterer großer Vorteil neben dem verbesserten Tierwohl dank eines verdreifachten Lebensraumes: In den Wasserbecken wird dank modernster Filtertechnik, die es laut Brickwedde „wahrscheinlich in keinem anderen Zoo in Deutschland gibt“, der Umwelt ein großer Gefallen getan. So muss unter anderem das Wasser künftig nur noch maximal ein Mal im Jahr gewechselt werden.
Das größte Problem bei der Realisierung der neuen Tierwelt sei der Faktor Zeit gewesen: „Wir hatten einen engen Zeitplan, aber viel besser kann man es eigentlich nicht lösen“, erläutert Vaupel. „Die Idee war, dass der Besucher immer im Areal drin bleibt und ganz verschiedene Perspektiven erhält. Dabei haben wir nichts dem Zufall überlassen. Das ist uns gut gelungen“, zeigt sich auch Architekt Kieran Stanley zufrieden.
Weitere Bauarbeiten in direkter Umgebung
In direkter Nachbarschaft zu den neuen „Wasserwelten“ liegen Zoogastronomie und Spielplätze. „Das afrikanische Hüttendorf werden wir beibehalten und aufwerten. Wir wollen es optisch an eine Hallig anpassen“, erklärt Vaupel die weiteren Pläne für die Fläche am ehemaligen Zooeingang. Ein weiteres Element, das erhalten bleibt, ist die beliebte Lok, die mittlerweile auch wieder steht. „Darüber freue ich mich ganz besonders“, sagt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, die sich auch sonst sehr angetan von dem „neuen schönen Fleckchen Osnabrück“ äußert: „Es war schon eine besondere Ehre, das erste Wasser mit einzulassen. Jetzt wird die fertige Anlage ganz gewiss viele Besucher anziehen und eventuell sogar eine Tagesreise an die Nordsee kurzzeitig obsolet machen.“ Auch Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann kündigt an, wiederkommen zu wollen: „Das ist ein überragendes Angebot an Tages- und Übernachtungsgäste. Ich komme immer wieder gerne nach Osnabrück und die „Wasserwelten“ tragen seit heute dazu bei.“
Eröffnungswochenende mit Aktionen am 9. und 10. Juli
Für Besucher eröffnen die neuen „Wasserwelten“ am Freitag offiziell ab 16 Uhr. Am Samstag und Sonntag (9. und 10. Juli) folgt dann das große Eröffnungswochenende. Von 11 bis 16 Uhr erwartet die Gäste ein ganz besonderes Programm neben den „Wasserwelten“ an der Zoogaststätte sowie auf dem angrenzenden Spielplatz. Die Zoopädagogen bieten an Ständen Bastelaktionen an und informieren über die Tierarten der „Wasserwelten“. Kinder können sich schminken oder Glitzer-Tattoos machen lassen, das Piratentheater „BackenBartBernd“ unterhält um 12:30 Uhr, 14 Uhr und 15:30 Uhr mit Zauberei und Jonglage und zwei Walking-Acts werden am Sonntag als Seepferdchenreiterinnen für besondere Erinnerungsfotos durch den Zoo wandern. Zusätzlich zum neuen Spielplatz in den „Wasserwelten“ wartet außerdem eine Hüpfburg auf die jungen Zoobesucher und die Ostfriesland Tourismus GmbH wird über die Nordseeküste als Urlaubsregion informieren. Weitere Informationen unter www.zoo-osnabrueck.de.
Mehr auch auf HASEPOST-Instagram
Einen zusätzlichen Einblick in die neuen „Wasserwelten“ gibt es außerdem auf der Instagram-Seite der HASEPOST. Dort haben wir die erste Fütterung der Seehunde Biene und Max begleitet.