Experten warnen, dass Deutschland in vielen Bereichen unvorbereitet wäre, sollte Russland den Krieg in der Ukraine gewinnen. Sie prognostizieren eine potenzielle Fluchtbewegung sowie einen abstarken Anstieg der Militärausgaben.
Fluchtbewegung und Integrationsprobleme
Judith Kohlenberger, eine österreichische Migrationsexpertin, warnt in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“, dass im Falle eines Siegs Russlands Binnenflüchtlinge ihre Heimat verlieren könnten und weiter ins Ausland fliehen könnten, wenn sie in der Ukraine keine Perspektive sehen. Eine solche Massenflucht könne insbesondere drohen, „wenn Donald Trump erneut US-Präsident wird“. Sie weist darauf hin, dass die Akzeptanz von Geflüchteten in der Bevölkerung davon abhänge, ob diese arbeiten und Deutsch könnten.
Voraussichtliche Auswirkungen auf die Militärausgaben
Neben einer potenziellen Fluchtbewegung warnen Verteidigungsexperten auch vor drastisch erhöhten Militärausgaben, sollte Russland über die Ukraine triumphieren. Roderich Kiesewetter, CDU-Politiker, äußert sich zu diesem Thema und betont die mangelnde Rüstungsindustrie: „Da wir weder Rüstungsindustrie angekurbelt noch eine Zeitenwende vollzogen haben, kämpft unsere Bundeswehr dann ohne wirklich kriegstauglich zu sein mit Munition, die für zwei Tage reicht.“
Sicherheitsexperte Nico Lange prognostiziert in einem Gespräch mit dem „Tagesspiegel“ sogar, dass Deutschland langfristig fünf bis sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung aufwenden müsste. Er betont: „Es wäre für uns wesentlich sicherer und günstiger, jetzt die Ukraine zu unterstützen, damit sie sich gegen Russland militärisch durchsetzt.“
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