Die Deutsche Bahn zieht in Betracht, das Zugangebot in überlasteten Knoten zu reduzieren, um ihre Pünktlichkeit zu verbessern. Dies geht aus einer Präsentation für den Aufsichtsrat zum Sanierungsprogramm „S3“ hervor, über die der „Tagesspiegel“ berichtet.
Sanierungsprogramm „S3“
Das Sanierungsprogramm „S3“ sieht eine „Reduzierung überlasteter Knoten zur Stabilisierung des Betriebs“ vor, wie der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichtet. Dies würde bedeuten, dass in Städten mit zu vollem Gleisnetz weniger Züge fahren sollen, um einen Rückstau zu verhindern.
Änderung der Bahnregulierung
Für diese Maßnahme wäre jedoch eine Änderung der Bahnregulierung erforderlich. Aktuell sieht die Bundesnetzagentur eine möglichst hohe Auslastung der Gleise vor. Sollte die Deutsche Bahn Züge streichen, würden die freiwerdenden Fahrzeiten an Wettbewerber vergeben.
Reaktion der Grünen
Die Grünen, vertreten durch Matthias Gastel, lehnen den Plan ab, Linien im Fernverkehr zu streichen, um die Zahl der Züge in Knotenpunkten zu reduzieren. Stattdessen sollten verspätungsanfällige, langlaufende Fernverkehrslinien unterbrochen und auf mehrere Züge verteilt werden. Gastel schlägt auch vor, dass mehr Fernzüge an kleineren Bahnhöfen halten sollten.
Pläne des Bahnvorstands
Der Bahnvorstand plant, das Angebot auf den großen, nachfragestarken Hauptrouten zu erweitern und einen Halbstundentakt anzubieten. Dies geht aus dem internen Programm „Volles Funktionieren“ der Bahntochter DB Fernverkehr hervor, über das ebenfalls der „Tagesspiegel“ berichtet. Auf weniger lukrativen Strecken in den Regionen will die Bahn dagegen nur ein Grundangebot bieten, „wo immer es wirtschaftlich tragfähig ist“.
Zweifel in Aufsichtsratskreisen
In Aufsichtsratskreisen wird jedoch bezweifelt, dass die Auslastung in den Fernzügen bis 2027 um 13 Prozent steigt, wie vom Bahnvorstand anvisiert, insbesondere aufgrund des fehlenden Streckenausbaus. Der Halbstundentakt zwischen den Metropolen kann demnach nur sehr langsam eingeführt werden.
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