Vorab
Wir haben noch nie so viele Anfeindungen erlebt, wie im Zusammenhang mit der Berichterstattung über ein mögliches Zirkus-Wildtierverbot in Osnabrück. Sowohl Gegner als auch Befürworter eines Wildtierverbots scheinen jede Berichterstattung über dieses Thema umgehend zu filetieren, um dem Verfasser direkt Parteilichkeit vorwerfen können. Oft führt ein und derselbe Text zu bösen Nachrichten von beiden Seiten.
Da denkt man sich, ja was denn nun? Vor allem, wenn es zum Beispiel um die nahezu wortgetreue Wiedergabe eines Antrages im Stadtrat handelt. Wir berichten darüber, es ist aber nicht unbedingt unsere Meinung!
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HASEPOST ist neutral!
Was wir uns nicht vorwerfen lassen, ist Parteinahme – selbst nicht bei einer so provokanten Überschrift wie über diesem Artikel!
HASEPOST ist auch 100% Osnabrück!
Deswegen interessiert uns vor allem was hier vor Ort zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald passiert. Und deswegen können und wollen wir auch nicht den Stand einer bundes- oder europaweiten Debatte über den Tierschutz aufarbeiten. Und für uns ist es auch interessanter wenn auf dem Wall oder vor der Halle Gartlage demonstriert wird – nicht jedoch was man in Berlin oder Brüssel dazu sagt oder unternimmt.
Die Redaktion.
Samstag 14 Uhr: zwei Demonstrationen
Für heute (Samstag 25. April) waren zwei Demonstrationen angemeldet. Zum einen ein Demonstrationsmarsch gegen die Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer, wo in den vergangenen Wochen tausende Menschen ihr Leben verloren. Zum anderen gegen Wildtiere in Zirkusvorstellungen, im Eingangsbereich vor dem an der Halle Gartlage gastierenden Zirkus Charles Knie.
Beide Demonstrationen verliefen friedlich, die Demonstrationsteilnehmer konnten ihrer Meinung Gehör verschaffen. Gelebte Demokratie!
Und auch die Verhältnismäßigkeit war gegeben.
Während gegen das tausendfache Sterben von Menschen im Mittelmeer einige hundert Osnabrücker auf die Straße gingen, waren es nicht mehr als vielleicht zwei dutzend Demonstranten, die gegen Wildtiere im Zirkus Position bezogen.
Eine Feststellung, die übrigens niemanden herabqualifizieren soll (siehe oben).
Auch der Stadtrat unterstützt beide Gruppen
Zu beiden Anliegen der Demonstranten gibt es übrigens Einstimmigkeit bzw. eine breite Mehrheit im Osnabrücker Stadtrat. Gegen die Flüchtlingskatastrophe und das massenhafte Sterben von Menschen auf dem Mittelmeer hat der Stadtrat auf seiner letzten Sitzung (siehe hier) eine Schweigeminute abgehalten und eine Schreiben nach Brüssel, Berlin und Hannover geschickt, das wir im hier im vollen Wortlaut zum Download anbieten. Gegen Wildtier-Shows im Zirkus wurde ein Prüfantrag an die Verwaltung auf den Weg gebracht.
Christian Schmidt / Fotos: Heiko Pohlmann
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