Der DAX ist am Donnerstagmorgen mit leichten Kursgewinnen in den Handel gestartet. Der Leitindex wurde gegen 9:30 Uhr mit rund 20.609 Punkten berechnet, was einem Plus von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vortag entspricht. Angeführt wurde die Kursliste von den Aktien des Online-Modehändlers Zalando, während die Papiere von Vonovia am Ende der Liste rangierten.
Marktanalyse und Inflationsdaten
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, kommentierte die Entwicklungen an den Börsen mit Blick auf die Inflationsdaten aus den USA: „Nach guten Inflationsdaten aus den USA kehrt die Zinssenkungshoffnung auf das Börsenparkett zurück“, sagte er. „Die Rückgänge in der Teuerung zeigen sich dort, wo der Schuh am meisten drückt – bei der Kerninflation. Genau darauf hatten die Optimisten an der Wall Street gehofft.“ Trotz des Rückgangs sei die Inflationsrate weiterhin über dem Ziel der US-Notenbank, das bei zwei Prozent liegt.
Ausblick auf Zinspolitik
Laut Stanzl sei vor der Veröffentlichung der Daten nicht mehr von mehreren Zinssenkungen der Fed die Rede gewesen. „Diese hatte bereits vor Weihnachten signalisiert, es 2025 vorsichtig angehen zu lassen. Die Inflationsdaten bestätigen nun diese Haltung: Angesichts eines stabilen Arbeitsmarktes ist weiterhin Vorsicht geboten“, erklärte er. Trotzdem gebe es Hoffnung auf eine Zinssenkung im laufenden Jahr: „Nach den Zahlen ist aber zumindest die einzige noch für dieses Jahr erhoffte Zinssenkung nicht vom Tisch.“
Stanzl riet Investoren jedoch, sich auf ein Szenario mit längerfristig hohen Zinsen einzustellen. „Die Fed wird sich von einem Monat mit etwas besseren Daten nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sie achtet auf Trends, behandelt einzelne Daten nachrangig, da sie Ausreißer sein könnten. Die Inflationsdaten könnten daher die Überzeugung von höheren Zinsen für einen längeren Zeitraum nur etwas abschwächen, aber nicht aufheben.“
Entwicklung von Euro und Ölpreis
Gleichzeitig zeigte sich die europäische Gemeinschaftswährung leicht schwächer. Ein Euro kostete am Donnerstagmorgen 1,0289 US-Dollar, ein Dollar war für 0,9719 Euro zu erwerben. Der Ölpreis verzeichnete ebenfalls einen leichten Rückgang: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent wurde am Morgen für 81,87 US-Dollar gehandelt, was einem Rückgang von 16 Cent oder 0,2 Prozent im Vergleich zum Schluss des vorherigen Handelstags entspricht.
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