Blick auf das Leineschloss in Hannover, in dem der Niedersächsische Landtag seinen Sitz hat. / pixabay
Die Wahlplakate stehen, der Wahlkampf ist eröffnet: Am 9. Oktober wählt Niedersachsen einen neuen Landtag. Die HASEPOST stellt in den kommenden Wochen die insgesamt dreizehn Kandidierenden aus Osnabrück und ihre Ideen für Niedersachsens Politik vor. Zu Beginn werfen wir einen Blick auf alle Direktkandidatinnen und -kandidaten.
*Die Reihenfolge orientiert sich dabei an den Mehrheiten im Osnabrücker Rat.
Anne Kura und Volker Bajus für die Grünen
Die 38-jährige Kura ist seit 2016 Mitglied im Osnabrücker Stadtrat und zudem Landesvorsitzende von Bündnis 90 / Die GRÜNEN Niedersachsen. Ihre Freizeit verbringt die gelernte Sozialwissenschaftlerin am liebsten in der Natur und besonders gerne im Wald. „Da wandere und fotografiere ich – in Osnabrück, im Umland und wenn ich mehr Zeit habe, am liebsten im Harz“, erzählt sie gegenüber der HASEPOST. Ihre politische Motivation: „Ich möchte dazu beitragen, dass nachhaltiges und gutes Leben in Niedersachsen Zukunft hat. Nur mit klugen Veränderungen erhalten wir, was uns am Herzen liegt. Deshalb: Volle Energie für Gerechtigkeit und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen!“
Bajus ist 58 Jahre alt, verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Der ausgebildete Sozialwirt ist seit 2013 Mitglied des Landtags und dort sozialpolitischer Sprecher seiner Partei. Zuletzt war er beim internationalen Kinderhilfswerk terre des hommes als Bildungs- und PR-Referent tätig. Seine politische Motivation: „Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass unsere Kinder und Enkelkinder in einer lebenswerten, friedlichen Welt leben können.“
Frank Henning und Boris Pistorius für die SPD
Henning ist gebürtiger Schinkelaner, gelernter Diplom-Fachwirt und quasi ein Osnabrücker Urgestein im Landtag. Der 55-jährige tritt zum dritten Mal bei der Landtagswahl an. Seine Motivation: „Als Kümmerer möchte ich für die Menschen in meiner Heimatstadt Osnabrück etwas erreichen. Durch meine Kontakte aus vielen verschiedenen Vereinsmitgliedschaften bekomme ich schnell mit, wo die Menschen der Schuh drückt. Gleichzeitig bin ich in Hannover und Osnabrück gut vernetzt und kann Anliegen direkt weitertragen, damit schnell und unproblematisch ausgeholfen werden kann. Mir ist es eine Herzensangelegenheit, mich in Hannover für Osnabrück stark zu machen. Als Mitglied in den Ausschüssen für Haushalt und Wirtschaft setze ich mich dafür ein, dass wir in Osnabrück ausreichend Fördermittel der Landesebene bekommen, sei es z. B. für das Förderprogramm Soziale Stadt Schinkel. Für mich ist wichtig, dass unsere Hasestadt sich weiterhin positiv entwickelt und im Wettstreit der Regionen nicht ins Hintertreffen gerät. Dafür setze ich mich sowohl in Hannover als auch in Osnabrück mit Leidenschaft ein!“
Sein Parteikollege Pistorius ist ebenfalls ein “alter Bekannter“ in Osnabrück. Der 62-Jährige war bereits Oberbürgermeister in Osnabrück und ist aktuell niedersächsischer Innenminister. Was ihn antreibt? „Ich mache Politik damit es den Menschen morgen besser geht als heute.“
Verena Kämmerling und Christian Koltermann für die CDU
Kämmerling ist 41 Jahre alt und von Beruf Agraringenieurin sowie Referentin für Pflanzenbau, Biodiversität, Klimaschutz und Ökolandbau. Ihre Motivation: „Ich möchte nach 15 Jahren Berufstätigkeit in verschiedenen Positionen sowie mehreren Jahren ehrenamtlicher Arbeit im Rat der Stadt Osnabrück meine Erfahrung in die Landespolitik einbringen und daran mitarbeiten, aktiv eine gute Zukunft zu gestalten.“
Der 32 Jahre alte Koltermann war zuletzt als Lehrer für die Fächer Politik-Wirtschaft und Geschichte an der Ursulaschule tätig. Als gebürtiger Osnabrücker möchte er „als Teil der jungen Generation konsensorientiert sowie bürgernah Lösungen finden und diese umsetzen.“ Seine weitere Motivation: „Ich möchte anpacken, statt nur zuzuschauen. Ich möchte gestalten, statt nur zu kritisieren. Deswegen zieht es mich in den niedersächsischen Landtag. Mit meiner Praxiserfahrung möchte ich unter anderem daran mitwirken, die Herausforderungen im Bildungsbereich nachhaltig anzugehen und die Bildung von morgen aktiv mitzugestalten.
Nemir Ali und Annahita Maghsoodi für die FDP
Für die FDP stehen zwei U-30er auf der Liste: Der 26-jährige Ali ist Jurist und kandidiert für den Niedersächsischen Landtag, „weil ich Lust auf die Zukunft habe. Ich will Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit finden, statt Probleme aufzuschieben. Ich bin überzeugt, dass wir Niedersachsen mit Mut und Tatendrang besser machen können.“
Maghsoodi ist vier Jahre älter, Kleinunternehmerin und Vertrieblerin bei Samsung. „Meine politische Motivation ist die Tatsache, dass meine Eltern kurz nach der Revolution im Iran das Land verlassen haben, nach Deutschland eingewandert sind, um hier ihre Freiheit wieder zu bekommen. Daher mein Eintritt in die Freie Demokratische Partei. Im Landtag möchte ich die Stimme der Freiheit stärken und du Eigenverantwortung statt auf Bevormundung setzen“, berichtet sie.
David Böttger und Jella Flemming für Die Linke
Noch jünger geht es bei den Linken zu: Student Böttger ist 21 Jahre alt und „möchte in und für Niedersachsen etwas verändern. Es gibt soviele Fehlstände und -entwicklungen, die von den amtierenden Regierungen nicht angepackt werden. Außerdem möchte ich durch meine Kandidatur andere jüngere Menschen motivieren, sich für die eigenen Interessen und Ziele politisch zu engagieren.
Flemming will aus der Schule direkt in den Landtag. Die Motivation der 19-Jährigen: „Oft werden vor allem junge Menschen von der Politik nicht ernstgenommen. Das gilt zum einen für den Umgang mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Pandemie aber auch für Themen, die diese Gruppen beschäftigen, von Klimakatastrophe über Mieten bis hin zur Bildung. Daran möchte ich durch meine Kandidatur etwas ändern.“
Emine Tunc und Christoph Kühn für Volt
Tunc ist 35 Jahre alt und gelernte Industriekauffrau. Sie möchte in den Landtag, weil: „Jeder hat die Wahl zu entscheiden, aktiv mitzumachen und Änderungen zu bewirken oder passiv alles hinzunehmen und zu akzeptieren. Ich kann und will nicht hinnehmen, sondern aktiv mitgestalten und vor allem ändern.“
Parteigenosse Kühn ist 22 Jahre alt und arbeitet als Bankkaufmann. Er sagt: „Ich kandidiere, weil ich die vielen Herausforderungen, vor denen wir stehen, selbst aktiv angehen möchte, und mit Volt eine moderne Sichtweise in den Landtag bringen möchte.“
Patric-Alexander Sausmikat für die AfD
Die AfD wird mit dem 48-jährigen Sausmikat erstmals zur Landtagswahl mit einem Direktkandidaten in der Stadt Osnabrück antreten. Er ist Mitarbeiter in der Galvanik, war bereits Vertreter des Osnabrücker Stadtelternrates und sieht auch weiterhin seinen politischen Schwerpunkt im Bereich Schule und Bildung. So setzt Sausmikat sich für den Erhalt des dreigliedrigen Schulsystems in der Stadt Osnabrück ein und wirbt zugleich für eine Reduzierung der Anzahl von Schülerinnen und Schülern in einer Schulklasse. Je kleiner eine Schulklasse sei, desto effektiver sei der Lernerfolg. Leider reichte er weder eine politische Motivation noch ein Bild ein. Auch weitere Fragen unserer Redaktion blieben unbeantwortet.
Marius Herr für Die Partei
Die Partei wird mit dem 29-jährigen Marius Herr in der Stadt Osnabrück (West) antreten. Der gelernte Entwicklungsingenieur reichte er weder eine politische Motivation noch ein Bild ein. Auch weitere Fragen unserer Redaktion blieben unbeantwortet.
Lars-Oliver Schröder für dieBasis
Schröder ist 55 Jahre alt und gelernter Betriebswirt. Seine Berufung sei jedoch Schriftsteller und Buchautor. Die Pandemie habe ihm Lesungen fast unmöglich gemacht, sodass er seinen Lebensunterhalt nun bei einer kleinen Osnabrücker Firma im Büro verdiene.
Andreas Haller für dieBasis
dieBasis wird mit Haller in der Stadt Osnabrück (West) antreten. Leider reichte er weder eine politische Motivation noch ein Bild ein. Auch weitere Fragen unserer Redaktion blieben unbeantwortet.