Wembley (Symbolbild) wartet auf die deutschen Fußballerinnen.
Der große Traum vom Finale in Wembley ist wahr geworden! Dank einer kämpferischen Energieleistung und einer erneuten Gala-Vorstellung von Alexandra Popp besiegen Deutschlands Fußball-Frauen die Mitfavoritinnen aus Frankreich und spielen am Sonntag (31. Juli, 18 Uhr) im legendären Wembley-Stadion um die Europameisterschaft.
Kapitänin Popp sorgte mit ihren beiden Treffern für ein Happy End in einem hitzigen und hochklassigen Aufeinandertreffen in Milton Keynes. Zwischenzeitig führte ein bitteres Eigentor der sonst so starken DFB-Torhüterin Merle Frohms, der ein Schuss vom Pfosten an den Rücken sprang, für zusätzliche Spannung. In London warten am Sonntagabend die Gastgeberinnen aus England auf die deutsche Elf – und mit ihnen bis zu 90.000 Zuschauer im legendären Wembley-Stadion.
Kommentar des Autors:
12,187 Millionen Menschen sahen am Mittwochabend (27. Juli) im ZDF den Finaleinzug der deutsche Frauen und sorgten damit für einen Marktanteil von fast 50 Prozent – nie dagewesene Reichweiten eines Frauen-EM-Spiels. Am Sonntag, wenn die Frauen um den Gewinn der Europameisterschaft kicken, dürfte der Rekord wieder wackeln – und das vollkommen zurecht. Die Fußballerinnen glänzen mit Attributen, die ihren männlichen Pendants zuletzt oftmals abgesprochen wurden: Kampfgeist, Leidenschaft, Teamgeist, Attraktivität und Fairplay. Ein Finale in Wembley, womöglich vor 90.000 Zuschauern sowie Rekordzahlen vor deutschen Fernsehern, sind da der verdiente Lohn. Jedem, dem der Fußball am Herzen liegt, sollte unsere Spielerinnen am Sonntag anfeuern und sich endgültig davon überzeugen lassen, dass der Frauenfußball mittlerweile viel, viel mehr ist als eine Randsportart. Also: Fahnen raus und anfeuern!
Grüße gehen an der Stelle auch raus an die FIFA: Ein EM-Finale mitten im Sommer im legendären Wembley und vor 90.000 Zuschauern – was ein Event! Schade, dass unseren Fußball-Männern ein solch würdiges Turnier mit Chance auf ein Sommermärchen, wie es die Frauen aktuell vormachen, verwehrt bleibt. Stattdessen droht am Ende ein Finale im fußballerischen Niemandsland Lusail – mitten in den Weiten einer Wüste, in der ein Fußballstadion mit 80.000 Zuschauern einer Klimaanlage bedarf, damit keine Hitzschläge drohen, und zukünftig wohl nicht ein einziges Mal mehr bis auf den letzten Platz gefüllt sein wird.