Die Bundespreise „Blauer Kompass“ zur Klimakatastrophen-Vorsorge wurden am Donnerstag von Umweltstaatssekretär Stefan Tidow (Grüne) und Bettina Rechenberg, Fachbereichsleiterin des Umweltbundesamtes, an fünf Projekte verliehen. Mit über 300 Bewerbungen wurde ein neuer Teilnahmerekord verzeichnet.
Die Preisträger und ihre Projekte
Im Fokus stehen Projekte, die innovative und effektive Lösungen zur Vorsorge und Bewältigung von Klimakatastrophen vorschlagen. So wurde Göttingen für seine Starkregenvorsorge ausgezeichnet. Sie besteht aus einer interaktiven Karte zur Visualisierung von Überflutungsrisiken und einem umfangreichen, kostenlosen Unterstützungsangebot für Grundstückseigentümer.
In der Kategorie „Private und kommunale Unternehmen“ siegte Inventied aus Rockenhausen. Das Start-up entwickelt in Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Technischem Hilfswerk effizientere Methoden zur Bewältigung von Katastrophenfolgen. Ihre digitale Plattform ermöglicht die Einreichung innovativer Ideen, die dann zu verkaufsfähigen Produkten weiterentwickelt werden.
Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Vereine
Die Auszeichnung für „Forschungs- und Bildungseinrichtungen“ ging an das Projekt „Hydro-Skin“ der Universität Stuttgart. Mit Gebäudefassadenelementen aus Textilien und Membranen, die Regenwasser absorbieren und durch Verdunstung kühlen, wird eine Teillösung gegen Hochwasser und Hitze angeboten.
Der Verein „Bär meets Adler“ aus Brandenburg erhielt ebenfalls einen Preis. Er setzt auf die Ausbildung eines Netzwerks von Hitzehelfern, die ältere Menschen vor gesundheitlichen Risiken extremer Hitze schützen.
Community-Preis und abschließende Worte
Der Gemeinschaftspreis ging an Schüler des Leibniz-Gymnasiums in Dormagen, die mithilfe des „Internets der Dinge“ (IoT) städtische Hitzeschwerpunkte identifizieren. Ihre selbst entworfenen Temperatur- und Feuchtesensoren tragen dazu bei, Hitzeschutzmaßnahmen zu entwickeln.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) betonte: „Die Folgen der Klimakrise spüren wir auch in Deutschland immer direkter und immer häufiger.“ Die Bedeutung der Auszeichnungen beim „Blauen Kompass“ bestehe darin, das Zusammenwirken aller Beteiligten zur Umsetzung kluger Ideen in die Realität zu verdeutlichen. Dirk Messner, Leiter des Bundesumweltamtes, sieht einen dringenden Handlungsbedarf zur Anpassung an Klimawandel und hält die prämierten Projekte für inspirierend und bedeutend für ein klimaresistentes Deutschland.
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