Die Bundesanwaltschaft hat am Mittwoch in Wuppertal ein mutmaßliches Mitglied des „Islamischen Staates (IS)“ festnehmen lassen. Der Beschuldigte, ein irakischer Staatsangehöriger, wird verdächtigt, Teil von Kriegsverbrechen gewesen zu sein und Mitglied des IS gewesen zu sein.
Festnahme eines mutmaßlichen IS-Mitglieds in Wuppertal
Laut Generalbundesanwalt wurde der irakische Staatsangehörige am Mittwoch von Beamten des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen festgenommen. Dieser steht „dringend unter Verdacht“, Mitglied einer ausländischen terroristischen Vereinigung zu sein. Zudem wird ihm die Beteiligung an Kriegsverbrechen wie Tötung, Verstümmelung, Folter und Bestrafung ohne ordentliches Gerichtsverfahren vorgeworfen. Der Beschuldigte soll sich spätestens im Juni 2014 dem selbsternannten „Islamischen Staat (IS)“ angeschlossen haben, der als ausländische terroristische Vereinigung angesehen wird.
Vorführung vor dem Bundesgerichtshof
Am Mittwoch wurde der Beschuldigte einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihm einen Haftbefehl vom 28. September eröffnete und die Untersuchungshaft anordnete. Zwischen Juni und Oktober 2014 soll der Beschuldigte an zwei drakonischen öffentlichen Bestrafungsaktionen des IS in der Ortschaft Al Qaim beteiligt gewesen sein.
Beteiligung an Kriegsverbrechen
In einem Fall soll es um die Vollstreckung von Todesurteilen gegen mindestens sechs Gefangene gegangen sein. Der Beschuldigte soll einen der Gefangenen zum Hinrichtungsort gebracht, das Geschehen überwacht und durch das Abfeuern seiner Pistole das Startsignal für die Exekution gegeben haben. In einem zweiten Fall wird ihm vorgeworfen, bewaffnet die öffentliche Amputation der Hand eines vermeintlichen Diebes abgesichert zu haben. Dabei hatten die Opfer laut Anklageschrift keinen Zugang zu einem ordentlichen Gericht.
Weitere Vorwürfe
Im Frühherbst soll der Beschuldigte mit anderen IS-Kämpfern in Al Qaim eine Person festgenommen und diese in der Haft mit Schlägen und Tritten misshandelt haben, um Informationen zu erpressen, heißt es in der Anklageschrift. Die Bundesanwaltschaft treibt ihre Ermittlungen in diesem Fall weiter voran.