Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Im Zeitraum von Juni 2018 bis Ende Februar dieses Jahres haben nordrhein-westfälische Sicherheitsbehörden 2.350 Razzien gegen sogenannte „Clans“ durchgeführt. Das geht aus einer Auswertung des NRW-Innenministeriums hervor, über die die „Rheinische Post“ (Freitagausgabe) berichtet.
„Mir war sofort klar, dass die Bekämpfung der Clankriminalität kein Zuckerschlecken wird, sondern dass man da eher auf Granit beißt“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). „Es gab und es gibt Gegenwind. Aber man muss Probleme benennen, anpacken und vor allem dranbleiben.“ Die Razzien sind Teil einer „Null-Toleranz-Strategie“ des Landes gegen „kriminelle Clans“.
Dabei wurden laut NRW-Innenministerium bislang 6.810 Objekte kontrolliert, darunter Shisha-Bars, Spielhallen, Wettbüros, Barber-Shops, Schrottplätze, Imbissbuden, Hotels, Bordellbetriebe und Kulturvereine. „Wir sehen mittlerweile auch deutliche Erfolge, nicht nur anhand der großen Vermögen, die die Polizei beschlagnahmt“, sagte Reul. Auch Tumulte gebe es deutlich seltener als noch vor einigen Jahren. Die Polizei stellte nach Ministeriumsangaben insgesamt 4.131 Straftaten und 7.030 Ordnungswidrigkeiten fest und sprach 16.762 Verwarngelder aus.
Bei den Durchsuchungs- und Kontrollaktionen seien 959 sogenannte freiheitsentziehende Maßnahmen vollzogen worden. Dazu gehörten etwa die Vollstreckung von Haftbefehlen und vorläufige Festnahmen wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts, hieß es. Die polizeilichen Ermittler hätten bei den Razzien 4.327 Sicherstellungen durchgeführt. Hinzu kämen noch einmal mindestens 2.344 Beschlagnahmungen durch andere Behörden wie Zoll und Ordnungsämter, die zum Teil gemeinsam mit der Polizei die Razzien durchführten, hieß es weiter.
Zu den sichergestellten Gegenständen gehören laut NRW-Innenministerium vor allem unverzollte Zigaretten und sonstige unverzollte Tabakwaren, Drogen, Geld mit unklarer Herkunft, Waffen und zum Teil auch Gegenstände, die im Zusammenhang mit Straftaten stehen.
Foto: Polizeiauto vor Kölner Dom und Hauptbahnhof, über dts Nachrichtenagentur