Träger von Birkenstock-Sandalen wurden insbesondere in den Vereinigten Staaten früher oft als „Hippies“ bezeichnet und belächelt – jetzt werden sie dort am meisten verkauft und sind an der NYSE gelistet.
Im beschaulichen Linz am Rhein war die Geburtsstunde der Birkis, die derzeit einen neuen Hype erleben. Inzwischen ist daraus ein Milliarden-Unternehmen geworden, das nach einem guten Börsenstart auf dem Zettel der Top-Investoren steht.
Latschen sind also scheinbar die neuen Highheels und sorgen für Bequemlichkeit an den Füßen. Aber nicht nur Birkenstocks sind aktuell angesagt. Es gibt auch einige andere Schuhtrends, die man im Blick behalten sollte.
Laufen wie auf Wolken mit Kybuns
Kybun Schuhe aus der Schweiz sind ein neuer Trend für gesundheits- und modebewusste Schuhliebhaber. Das Highlight dieses Schuhs ist die gepolsterte Luftkissensohle, die maximalen Komfort beim Laufen ermöglicht.
Obwohl Kybuns als echtes Modestatement gelten, sind sie auch in der Lage, Beschwerden rund um Gelenke, Füße und Wirbelsäule zu minimieren. Die Macher dieses neuen Trends geben an, dass sich Kybun-Schuhe unter anderem bei folgenden Beschwerden eignen:
- Entzündung der Achillessehne
- Hallux Valgus
- Rückenschmerzen
- Fersensporn
- Hüftgelenksarthrose
- Beschwerden der Venen
Die Wirksamkeit erklärt sich durch die Verwendung eines einzigartigen und federnden Sohlenmaterials. So wird sichergestellt, dass Fuß und Gelenke abgestützt werden. Vor allem in Berufen mit langem Stand (Verkauf, Pflege etc.) haben sich Kybuns auch als Arbeitsschuhe durchgesetzt.
Barfußschuhe für mehr Naturfeeling beim Laufen
Ein junger Trend sind Barfußschuhe, die optisch eher an Socken erinnern. Obwohl Barfußgehen die gesündeste Form der Fortbewegung für Menschen ist, gibt es in der Übergangszeit beim Wechsel auf Barfußschuhe nicht selten Probleme. Anders als die „Wolkenschuhe Kybuns“ sind Barfußmodelle nicht für jeden Menschen geeignet. Besonders Personen mit starkem Übergewicht riskieren ernsthafte Verletzungen der Gelenke beim Tragen.
Barfußschuhe zwingen den Träger dazu, die natürlichste Form der Fußhaltung einzunehmen und so wieder stärker mit dem Boden in Kontakt zu kommen. Davon profitieren Betroffene mit Plattfüßen oder Fersenschmerzen und einer geschwächten Fußmuskulatur.
Die fehlende Dämpfung kann allerdings zum Problem werden, für viele Umsteiger sind die ersten Wochen äußerst schmerzhaft. Muskelkater ist keine Seltenheit, außerdem droht jederzeit Verletzungsgefahr durch den Untergrund.
Grundsätzlich eignen sich Barfußschuhe für alle, die wieder mehr Natur unter der Sohle fühlen möchten. Problematisch wird es, wenn bereits ernsthafte Fehlstellungen oder Erkrankungen vorhanden sind, dann sind Alternativen besser geeignet.
Schuhe aus veganem Leder gewinnen an Bedeutung
Das Thema Veganismus schafft es immer häufiger in die Nachrichten, zuletzt hatte ein bekannter Produzent von Wurstprodukten angekündigt, sein Hauptprodukt nur noch als vegane Variante herzustellen. Auch die Schuhindustrie ist sich dem gesellschaftlichen Wandel bewusst und setzt darauf, vermehrt Schuhe aus veganen Materialien herzustellen.
Lange Zeit war Leder eines der Hauptmaterialien für die Herstellung von Schuhe, mittlerweile verzichten viele Menschen auf diesen Rohstoff. Dann heißt es, Alternativen zu finden und das gelingt mit veganen Materialien. Sehr beliebt sind beispielsweise:
- Baumwolle
- Kunstleder
- Kautschuk
- Kunstfasern
- PET (z.B. recycelt aus Flaschen)
Ein veganer Schuh ist nicht zwingend nachhaltig. Insbesondere dann, wenn er aus Recyclingmaterial oder aus Naturmaterialien hergestellt wird, bringt er Benefits für die Umwelt mit sich.
Wearables für die Füße – Smart Sneakers werden weiterentwickelt
Die innovative Smartwatch ist zum täglichen Begleiter vieler Menschen geworden. In der Schuhindustrie geht man einen Schritt weiter und verknüpft den Alltagsbedarf an Schuhen mit smarter Technologie.
Auf dem deutschen Markt sind die zwar noch nicht besonders weit verbreitet, vom „Nike Adapt BB“ haben aber die meisten Techniknerds schon einmal was gehört. Der Sinn dieser Schuhe liegt darin, den Tragekomfort bequem per App zu steuern.
So lässt sich die Passform (am Beispiel des Nikeschuhs) anpassen, die Farbe der Knöpfe verändern und der Akkustand überwachen. Aufgeladen werden die modernen Sneakers über eine Ladematte, außerdem soll ein Spezialkissen zum leichteren Anziehen beitragen.
Noch cleverer funktioniert ein Modell aus China, das vom Hersteller Xiaomi auf den Markt gebracht wurde. Es zählt nicht nur jeden Schritt mit, sondern ermittelt auch, wie viele Stockwerke der Träger gestiegen ist. Auch dieses Modell ist in Deutschland eher weniger verbreitet, in den Vereinigten Staaten sind smarte Sneakers aber längst „das große Ding“ der Fashionistas.
Fun Fact: Für Pizzaliebhaber brachte das Unternehmen Pizza Hut im Jahr 2018 einen limitierten Basketballschuh auf den Markt. In der Lasche befindet sich ein Button, der auf Knopfdruck die Lieblingspizza beim Service ordert. Durch eine integrierte Powerbank ist der Akku (fast) immer voll, sodass bei Hunger ein Griff an den Fuß reicht. Das Produkt war auf 64 Modelle limitiert und ist heute nicht mehr erhältlich.
Die Entwicklung der Smart-Shoe-Technologie steht noch ganz am Anfang. Pedometer im Sneakers sind keine Innovation, auf die alle Modefans gewartet haben. Der Schrittzähler läuft am Handgelenk ohnehin mit (Smartwatch), da braucht es keine teuren Designerschuhe mit entsprechender Funktion.
In der Industrie wird aber fleißig daran gearbeitet, mehr Innovation in ein Paar Schuhe zu bringen. Es bleibt abzuwarten, wann der erste „Trainer“ am Fuß die Schuhmode noch einmal revolutionär verändern wird.
Fazit: Schuhtrends sind so variabel wie die Träger selbst!
Chillige Latschen aus dem Hause Birkenstock, Kybuns für ein Laufgefühl wie auf Wolken oder Back-to-Nature-Moments mit Barfußschuhen – die neuen Trends sind so abwechslungsreich wie ihre Träger. Es gibt nicht „den einen Schuh“ für jeden, da die Bedürfnisse abhängig von Alter, Körpergewicht, Größe und Nutzung des Schuhs sind.
Barfußschuhe mögen für junge und gesunde Erwachsene eine tolle Möglichkeit sein, das Fußbett zu stärken. Für all jene, die auf dem Bau arbeiten, sind solche Modetrends aber nichts. Und es ist auch nicht zu erwarten, dass die Bankangestellten künftig in Birkenstocks hinter dem Schalter stehen.
Bei der Wahl eines Schuhs ist es wichtig, dass Komfort und Bequemlichkeit mit Qualität zusammenfinden. Dann ist die Fußbedeckung nicht nur modisch, sondern trägt auch zu verbesserter Fußgesundheit