(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Hendrik Wüst als flexibler Politiker.
Hendrik Wüst, der derzeitige NRW-Ministerpräsident und mögliche Kanzlerkandidat der Union, zeichnet sich laut seinem Biografen Moritz Küpper durch hohe politische Flexibilität aus. “Hendrik Wüst ist wandlungsfähiger als die meisten Politiker, daher ist er anschlussfähiger”, sagte Küpper dem “Tagesspiegel”.
Wüst habe in den 20 Jahren seines Lebens als Politiker “schon sehr unterschiedliche Phasen” gehabt, so Küpper. Als JU-Vorsitzender und CDU-Generalsekretär in Nordrhein-Westfalen sei er “konservativ” gewesen, “mit markigen Sprüchen”, danach habe sich “der wirtschaftsliberale Wüst” gezeigt. Als Ministerpräsident wolle er “den sozialen Landesvater geben”. So könne er “alle drei Wurzeln der CDU – sozial, liberal, konservativ – bedienen”.
Wüst als lernendes System
Küpper sprach mit Blick auf Wüsts Wandlungsfähigkeit von einem “lernenden System”. “Wüst zitiert gern Konrad Adenauer: `Was schert mich mein Geschwätz von gestern.` Er will damit sagen: Wäre ich heute noch der Mensch wie vor zehn, 20 Jahren, hätte ich nichts dazugelernt”, sagte Küpper.
Wüst im Vergleich zu Merz
“Wüst ist wandlungsfähiger als Merz”, so Küpper. Während Wüst regiere, sei dessen innerparteilicher Rivale CDU-Chef Friedrich Merz “parlamentarisch geprägt”. Außerdem beherrsche Wüst “den spielerischen Umgang mit den Medien” – damit fremdele Merz.
Insgesamt scheint Hendrik Wüst also ein flexibler und lernfähiger Politiker zu sein, der die verschiedenen Strömungen innerhalb der CDU bedienen kann. Ob er tatsächlich als Kanzlerkandidat der Union antreten wird und wie er sich in dieser Rolle schlagen würde, bleibt abzuwarten.