Wie bitter: Der VfL Osnabrück verpasst das zweite 2:1 in Folge nur um Sekunden. In Minute 98 knackt der FC Kaiserslautern doch noch Elfmeterkiller Lennart Grill.
Nach dem Überraschungserfolg gegen den Hamburger SV sah VfL-Trainer Tobias Schweinsteiger wenig Anlass für Veränderungen und vertraute gegen die Roten Teufel der Elf der Vorwoche. Eine besondere Angelegenheit dürfte die Partie für Schlussmann Lennart Grill sein, der einst vier Jahre in Kaiserslautern unter Vertrag stand.
Grill direkt im Fokus
Auf dem Platz sah der Keeper dann zunächst eine physisch geprägte Partie, ehe er selbst in den Fokus rückte: Nach einer Viertelstunde lief Richmond Tachie auf den Grill zu, der den FCK-Stürmer regelwidrig zu Fall brachte – Elfmeter. Für die Gäste trat Kevin Kraus an, doch Grill konnte seinen Fehler mit einer Doppelparade wieder gut machen.
FCK verschießt, VfL nicht
Auch in den Folgesekunden blieb es wild an der vollen Bremer Brücke, denn die Hausherren setzten umgehend zum Gegenzug an: Vom rechten Strafraumeck hob Jannes Wulff den Ball auf Erik Engelhardt, der per Volley zur Osnabrücker Führung vollstreckte (17. Spielminute).
Die Gastgeber zogen sich anschließend ein wenig zurück, setzten aber über Konter auch offensive Lebenszeichen und erspielten sich einige Standards. Einer der Eckbälle führte zu einer kniffligen Situation, als Kenny Prince Redondo im Sechzehner Wulff auf den Fuß stieg. Nach kurzer VAR-Prüfung fiel die Entscheidung: Elfmeter für Lila-Weiß! Michael Cuisance trat an – und verwandelte sicher zum 2:0 (37.).
FCK mit Wut im Bauch – Grill in Hochform
Der FCK reagierte wütend – einerseits über die Physis, andererseits aber auch über Angriffe. Nach einigen Gelegenheiten in kurzer Zeit belohnte Julian Niehues die Gäste noch vor der Pause für die Mühen und verkürzte in der Nachspielzeit per Kopf.
Nach dem Kabinengang zeigten sich die Lauterer weiter formverbessert, doch Grill hielt die Führung mehrfach fest. Innerhalb weniger Minuten scheiterte Ragnar Ache zunächst per Kopf (51.), dann per Fuß (57.) am VfL-Schlussmann. Der zur Pause eingewechselte Ex-Osnabrücker Aaron Opoku setzte einen weiteren Abschluss – noch abgefälscht – wiederum sechs Minuten später an das Außennetz. In Minute 70 wehrte erneut Grill gegen Ache glänzend ab.
Die Lila-Weißen hingegen konnten in den Minuten kaum für Entlastung sorgen, meldeten sich erst in der Schlussviertelstunde wieder offensiv zurück. Frei vor FCK-Schlussmann Julian Krahl vergab Noel Niemann jedoch die Vorentscheidung (77.). Vier Minuten später verpassten dann auch Henry Rorig und Cuisance weitere Matchbälle.
Elfmeter und Tor in der Nachspielzeit
Bis in die Nachspielzeit gelang es den Osnabrückern dann die Lauterer vom eigenen Strafraum weitgehend fernzuhalten, Ache verpasste ein weiteres Mal den Ausgleich (89.). Dann zeigte Schiedsrichter Daniel Schlager ein drittes Mal auf den Punkt, nachdem Maximilian Thalhammer sein langes Bein in Lauterer Füße stellte. Wieder stand Grill im Fokus – und wieder parierte der Ex-Lauterer. Nur eine Minute später verhinderte der Keeper erneut glänzend den Ausgleich. Doch es sollte nicht reichen: Mit Torschuss 34 köpfte Boris Tomiak doch noch das 2:2 – in der achten Minute der Nachspielzeit. Direkt danach beendete Schlager die Partie.
Der VfL Osnabrück verpasst damit den Sprung von Platz 18 und bleibt weiter Schlusslicht. Das Unentschieden gegen klar favorisierte Lauterer gibt allerdings Grund zur Hoffnung, als nächstes geht es am Freitag (6. Oktober) gegen Düsseldorf mit Ex-VfL-Trainer Daniel Thioune.