Osnabrücker Fan mit Ukraine-Schal während des Spiels VfL Osnabrück gegen 1.FC Kaiserslautern / IMAGO / kolbert-press
„Irgendwie weiß keiner warum“: Mit diesen treffenden Worten der Stadionsprecher endet die Partie des VfL Osnabrück gegen den 1. FC Kaiserslautern. Trotz 13 Minuten Nachspielzeit und zahlreichen Großchancen unterliegen die Lila-Weißen den „Roten Teufeln“ vor knapp 14.000 Zuschauern an der erstmals in diesem Kalenderjahr wieder gut gefüllten Bremer Brücke mit 0:1.
Ordentlich Brisanz bot die Partie nicht nur aufgrund der engen Tabellenkonstellation in Liga 3. Als Tabellensechster trennten den VfL vor dem Spieltag gerade einmal fünf Punkte vom Zweiten aus Kaiserslautern. Hinzu kam erstmals im Jahr 2022 die erlaubte volle Zuschauerauslastung an der Bremer Brücke, knapp 14.000 Zuschauer fanden schlussendlich den Weg ins Stadion.
Gemeinsam gegen Putin
Ins Zentrum rückte vor Spielbeginn allerdings ein Thema weit abseits des Fußballs: der Krieg in der Ukraine. Gemeinsam positionierten sich die Fanlager beider Mannschaften deutlich, gleich mehrfach schallte es lautstark „Putin, du Arsch****“ durch die gut gefüllte Bremer Brücke. Neben VfL-Präsident Holger Elixmann fand auch Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter deutliche Worte gegen den russischen Angriffskrieg. Den Wortlaut der Fans mochte Pötter zwar nicht übernehmen, die Meinung jedoch war die selbe.
Schwere Verletzung überschattet starke VfL-Phase
Unter diesen Eindrücken gestaltete sich zunächst ein eher taktisch geprägtes Spitzenspiel mit wenigen Torchancen. Die erste Torchance gehörte den Gästen: Nach 13 gespielten Minuten stocherte Rene Klingenburg den Ball jedoch am Osnabrücker Tor vorbei. Auf der anderen Seite meldeten sich die Gastgeber nach 25 Minuten erstmals gefährlich vor dem gegnerischen Tor an, “Chance” Simakala Direktabnahme flog jedoch weit über das Gehäuse.
Die Partie nahm in der Folge etwas an Fahrt auf, ohne dass sich eine Mannschaft wirklich dominanter zeigte. Torlos ging es schließlich in die Pause, aus der beiden Mannschaften und die Partie unverändert zurückkehrten. Mitten in eine starke Phase des VfL hinein eine Schrecksekunde: Im Anschluss an einen Zweikampf fiel Lauterns Spieler Klingenburg unglücklich und verletzte sich an Rücken und Kopf so schwer, dass ein Sanitätereinsatz notwendig wurde. Positiv: Der Spieler blieb ansprechbar und wurde unter Applaus aus beiden Fanlagern abtransportiert.
VfL spielt, Lautern trifft
Der VfL setzte nach mehrminütiger Unterbrechung seine starke Phase fort, blieb allerdings im Pech: Sven Köhler traf nach einem Eckball nur die Latte (71.). Aus dem Nichts dann der Führungstreffer der Gäste: Einmal waren die Gastgeber unaufmerksam, schon traf der für Klingenburg eingewechselte Terrence Boyd mit der ersten Gelegenheit in Halbzeit zwei zur Gästeführung.
Und der VfL? Der reagierte nun mit wütenden Angriffen. Sebastian Klaas zog aus 15 Metern ab, traf jedoch ebenfalls nur die Latte. Aufgrund der Verletzungsunterbrechung erhielten Lila-Weißen zusätzliche elf Minuten, um das Ergebnis noch ins Positive zu wenden. Zunächst ließen jedoch die Gäste einen aussichtsreichen Konter liegen (90. + 1). Kurz vor Schluss kam noch einmal der VfL, doch sowohl Oliver Wähling als auch Debütant Emeka Oduah vergaben beste Gelegenheiten. So blieb es beim sehr schmeichelhaften 0:1 für Kaiserslautern.
Die Niederlage ist für den VfL Osnabrück gleich doppelt bitter: Einerseits war sie absolut vermeidbar, andererseits wächst dadurch der Abstand zu den Spitzenrängen. Am kommenden Sonntag kann der VfL <, nun Tabellensiebter, in Zwickau antworten. Darauf die Woche folgt ein Heimspiel gegen Viktoria Berlin.