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Antwerpen nach gelungenem VfL-Debüt zufrieden – Ex-Coach Koschinat wütet: „Osnabrück hat uns wegmalocht“

Zwei Siege aus den beiden Spielen bis zur Winterpause hat der neue VfL-Trainer Marco Antwerpen sich und seiner Mannschaft als erstes Zwischenziel gesetzt. Am Sonntagnachmittag ließen die Spieler den Worten ihres neuen Coaches erstmals Taten folgen. Entsprechend zeigte sich Antwerpen nach dem 2:0-Sieg über Rot-Weiss Essen zufrieden, während sich sein Gegenüber Uwe Koschinatder Ex-VfLer feierte ausgerechnet an der Bremer Brücke sein Debüt für den Revierclub – regelrecht in Rage redete.

Zum Beben bringen wollte Antwerpen die Bremer Brücke, so der Neutrainer bei seiner Vorstellung am Donnerstagnachmittag. Bei seinem Debüt im VfL-Stadion brauchte sein Team dafür lediglich etwas mehr als eine Viertelstunde, ehe Dave Gnaase zum 1:0 traf – und das durchaus technisch hochwertig. „Ich habe versucht, irgendwie in die Box zu kommen. Und ich hatte auch einen guten ersten Touch“, kommentierte der Torschütze im vereinsinternen Interview seinen Treffer, bei dem er die Kugel im Sechzehner erst gekonnt am Gegner vorbeilegte und anschließend unters Tordach schweißte. „Es freut mich extrem, dass ich heute der Mannschaft helfen konnte. Aber am Ende ziehe ich heute den Hut vor der Mannschaft. Es ist nicht nur für die Tabelle ein gutes Gefühl, sondern auch für uns. Jetzt setzen wir alles darauf, dass wir gegen Verl noch drei Punkte holen.“

Der seit Oktober lang ersehnte Sieg sei ein „Wahnsinns-Gefühl“, so der in Abwesenheit von Timo Beermann als Kapitän auflaufende Gnaase, der direkt ein Lob an die Fans hinterherschob: „Es ist nicht selbstverständlich, nach den letzten Monaten vor ausverkauftem Haus zu spielen. Wir haben endlich mal wieder die Null gehalten und vorne die Dinger gemacht.“

Ajdini setzt den Schlusspunkt

Dass aus dem Ding schließlich die Dinger wurden, hatte der VfL auch Bashkim Ajdini zu verdanken, der in der letzten Sekunde des Spiels einen fälligen Elfmeter zum 2:0 verwandelte und die Brücke endgültig mal wieder jubeln ließ. „Abgesprochen war es nicht, dass ich schieße. Aber ich hatte ein gutes Gefühl und habe dann die Verantwortung übernommen. Der Sieg tut sehr gut und ich denke, den können wir heute auch genießen. Aber in Richtung Verl müssen wir die Woche nochmal intensiv nutzen und nächste Woche alles raushauen“, kommentierte der Verteidiger seinen Elfmeter nicht, ohne direkt den Blick auf die kommenden Aufgaben zu lenken.

An die Mannschaft verteilte Ajdini wie sein Kapitän ein großes Lob: „Ich glaube, die Jungs haben es echt gut gemacht. Wir haben von Anfang an kämpferisch gespielt und das Herz auf dem Platz gelassen. Und am Ende auch das Spiel verdient gewonnen. Es gibt aber sicherlich auch Dinge, die besser werden müssen. Aber wir haben eine Basis, auf der wir aufbauen können.“

Antwerpen: Signal an die Konkurrenz

In die gleiche Kerbe schlug auch Neutrainer Antwerpen, der bei seinem Debüt aber ebenfalls noch Verbesserungspotenziale sah: „Wir haben es in der ersten Halbzeit ordentlich gemacht. Wir hatten aber in unserem neuen System auch einige Zuordnungsprobleme, worüber wir in der Halbzeit intensiv gesprochen haben. Je länger das Spiel dann in der zweiten Halbzeit andauerte, hat man gesehen, dass wir sehr griffig in den Zweikämpfen agiert haben. Wir hätten aber natürlich lieber früher den Deckel drauf gemacht. So war es dann aber natürlich überragend, in der letzten Minute das 2:0 zu machen und nochmal feiern zu können.“

Den eingeschlagenen Weg wolle man jetzt in Verl weitergehen, betonte der 53-Jährige weiter: „Man hat gesehen, was wir in der Lage sind zu leisten. Auch die Jungs, die eingewechselt wurden, haben eine gute Energie reingebracht. Auch mal als Signal, dass wir hier an der Bremer Brücke noch leben und über uns sich keiner sicher sein kann, dass wir nicht noch zurückkommen.“

„Vollkommener Müll“: Koschinat in Rage

Ganz anders sah die Gemütslage nach dem Spiel bei Gegenüber Uwe Koschinat aus, der durch die Niederlage beim Debüt in Essen mit seiner Mannschaft noch tiefer in den Abstiegskampf der 3. Liga gerutscht ist und nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den VfL hat. Zwar habe sich seine Mannschaft trotz vieler Ausfälle an der Bremer Brücke teuer verkauft und immer wieder Durchbrüche über die Außen geschafft, doch mehr Positives wollte der Ex-VfLer dem Spiel seiner Mannschaft gegenüber „MagentaSport“ nicht abgewinnen.

Stattdessen redete sich Koschinat regelrecht in Rage. Insbesondere das, was sich in den Strafräumen zeigte, brachte ihn völlig auf die Palme: „Das ist vollkommener Müll, wenn du keine Präsenz in den Strafräumen hast. Das war so ein naives Verhalten.” Offensiv fehlte dem Trainer vor allem die letzte Konsequenz: „Vorne hatten wir viele Aktionen, wo wir den Fuß nicht dran hatten. Die Schüsse waren für mich gar nicht relevant, die Durchbrüche auf der Seite waren für mich entscheidend, wo wir immer am letzten Mann hängen geblieben sind. Bis zum letzten Schritt war das gut, da war es vor der Pause eigentlich eine Schande, dass wir in Rückstand geraten sind.“

Dass dann nach dem Seitenwechsel so gut wie gar nichts mehr zusammenlief bei den Essenern, machte Koschinat wütend. Seine Bilanz: „Das Spiel wurde immer kleinteiliger. Wir haben das alles nicht sauber rausgespielt. Wir waren brutal schlampig, wir haben immer falsche Entscheidungen getroffen. Am Ende hat Osnabrück uns wegmalocht, das ist Scheiße für Essen.“

Die VfL-Verantwortlichen dürfte derweil wenig daran stören, wenn das Feedback des Gegners nach dem letzten Spiel des Jahres in Verl am kommenden Sonntag ähnlich ausfällt.


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

  

   

 

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