Die Bremer Brücke. / Foto: Guss
Der VfL Osnabrück verspielt beim Unentschieden gegen Türkgücü München spät wichtige Punkte im Aufstiegsrennen. Nach später Führung des VfL gelingt den Gäste in der Schlussminute der Ausgleich.
Während die im Jahr 2022 noch ungeschlagenen Osnabrücker nach dem 6:3-Spektakel unter der Woche in Duisburg mit gehörig Selbstvertrauen in die Heimpartie vor 500 Zuschauern an der Bremer Brücke gehen konnten, sorgte der Gegner aus München zuletzt eher abseits des Platzes für Aufsehen: Aufgrund eines Insolvenzantrags ist die Zukunft des Vereins derzeit völlig offen, es droht der Zwangsabstieg. Auch tabellarisch sieht es nicht besser aus, denn Türkgücü steht im Tabellenkeller.
VfL mit gutem Start, aber ohne Tor
VfL-Trainer Daniel Scherning hatte nach dem Erfolg im Wiederholungsspiel unter der Woche wenig Grund zu personellen Wechseln und so stand einzig Linksverteidiger Manuel Haas (für Florian Kleinhansl) neu in der Startformation. Auch spielerisch waren nach dem Offensivfeuerwerk in Duisburg zu Beginn nur wenig Änderungen spürbar: Bereits nach 15 Minuten standen drei gute Torgelegenheiten auf Osnabrücker Seite zu Buche, einzig der Torerfolg blieb aus.
In der Folge fehlte den Lila-Weißen dann allerdings die notwendige Durchschlagskraft und so entwickelte sich vorübergehend eine torchancenarme Partie. Nach Freistoßflanke von Haas vergab der aufgerückte Timo Beermann kurz vor der Pause die letzte Gelegenheit zur Führung für den VfL. Von den Gäste wurde offensiv kaum etwas geboten. Trotz gutem Start der Osnabrücker und einem Chancenplus ging es also torlos in die Pause.
Türkgücü startet besser, VfL vergibt beste Chancen
Die Gäste aus München starteten besser in die zweite Halbzeit, die erste Chance verzeichnete jedoch der VfL: Aaron Opoku scheiterte am gut aufgelegten Gäste-Torwart Franco Flückinger (50. Spielminute). Der 30-Jährige sollte auch im Anschluss weiterhin im Fokus stehen: Erst parierte der Schlussmann gegen Marc Heider (53.), dann wieder gegen Opoku (58.). Nur wenige Sekunden später scheiterte auch Sebastian Klaas am besten Münchener (60.).
Trotz starker offensiver Phase des VfL ließ die Führung weiter auf sich warten. Wenn nicht gerade Flückinger stark parierte, stand die Latte im Weg: Beermanns Kopfball krachte an den Querbalken (65.). Mehrere Wechsel auf beiden Seiten brachten den lila-weißen Offensivschwung in der Folge ein wenig zum Erliegen. Stattdessen meldeten sich die Gäste erstmals so richtig vor VfL-Keeper Philipp Kühn an, der die beste Gelegenheit der Gäste allerdings vereiteln konnte (76.).
Mit dem Wechsel von Stürmer Felix Higl für Defensivmann Ulrich Taffertshofer setzte VfL-Trainer Scherning pünktlich zum Anbruch der Schlussviertelstunde noch einmal ein richtungsweisendes Zeichen: Das Tor und die drei Punkte sollten her. Und der VfL folgte seinem Trainer: Fünf Minuten vor Schluss belohnte “Chance“ Simakala die Lila-Weißen mit der hochverdienten Führung auf Vorlage des eingewechselten Sören Bertram.
Tor in Minute 90+3
Der Sieg? Nein, denn wie es so oft im Fußball ist, reicht am Ende eine Gelegenheit zum Ausgleich: Türkgücü warf noch einmal alles nach vorne und mit der letzten Aktion des Spiels glich Albion Vrenezi zum 1:1-Endstand aus.
Fußball, du kannst so weh tun: Mit der letzten Aktion des Spiels reißt Türkgücü dem VfL somit den Sieg aus der Hand. Das Endergebnis ist nach dem Spielverlauf eigentlich total aberwitzig: Während der VfL zahlreiche beste Torgelegenheiten vergibt, reichen den Gästen wenige Offensivakzente zum mehr als glücklichen Ausgleich.
VfL vorübergehend auf Platz 3
Inwiefern das Ergebnis im weiteren Saisonverlauf noch eine Rolle spielt, wird sich noch zeigen. Je nachdem, wie das weitere Insolvenzverfahren gegen Türkgücü verläuft, kann es sein, dass alle Spiele unter Beteiligung des Vereins nicht gewertet werden und gewonnene Punkte somit verfallen.
Vorübergehend steht der VfL nun auf Tabellenplatz drei. Das nächste Spiel steht am Valentinstag bei Viktoria Köln an.