3. Liga startet: Wohin geht die Reise des VfL Osnabrück?

Als Absteiger gilt der VfL Osnabrück in der neuen Saison automatisch als Aufstiegskandidat. Doch nicht zuletzt das Debakel in der Generalprobe gegen Eintracht Braunschweig (1:5) nährt Zweifel. Wohin geht die Reise der Lila-Weißen, die am Samstag beim SV Sandhausen in die neue Spielzeit starten?

15 Monate nach dem sensationellen Last-Minute-Aufstieg in die 2. Bundesliga ist der VfL Osnabrück endgültig zurück in der 3. Liga – und hätte sicherlich selbst am allerwenigsten dagegen, wenn sich das legendäre „90.+6“-Gefühl aus dem vergangenen Sommer zum Ende der neuen Spielzeit wiederholt.

Koschinats starke Achse

Auf dem Papier haben die Lila-Weißen dazu ein starkes Team zur Verfügung. Im Tor ist mit David Richter ein Nachfolger für die (mit Unterbrechungen) langjährige Nummer 1, Philipp Kühn, verpflichtet worden, der in der vergangenen Spielzeit im Trikot von TSV 1860 München notenbester Keeper der 3. Liga war und direkt in den Mannschaftsrat seines neuen Teams gewählt wurde. In der Innenverteidigung kann Trainer Uwe Koschinat – zumindest Stand jetzt – auf das Duo der Aufstiegssaison, Maxwell Gyamfi und Timo Beermann setzen. Rechts daneben kompensiert Bashkim Ajdini die Erfahrung, die auf der linken Seite um Bastien Conus und Niklas Wiemann noch fehlt.

Im Mittelfeld gilt allen voran Dave Gnaase als Bank, auch Robert Tesches Routine wird dem Team gut tun. Jannes Wulff hat ebenfalls bereits mehrfach bewiesen, dass er der Mannschaft helfen kann, unter anderem Aday Ercan bringt zudem frischen Wind in die Zentrale. In der vordersten Reihe spielten sich in der Vorbereitung insbesondere die Neuzugänge Joel Zwarts und Niklas Niehoff in den Fokus.

Sorgenkind Erik Engelhardt

Doch bei aller personellen Stärke – viele Fragen sind zu Beginn der Saison noch offen. 21 Abgänge muss der VfL Osnabrück verkraften, die vielen Neuzugänge werden Zeit brauchen. Was wird aus Erik Engelhardt, der eigentlich gerne zweitklassig bleiben würde, aber den Verein noch nicht verlassen hat? In der Vorbereitung spielte der treffsicherste VfL-Spieler der vergangenen Saison kaum eine Rolle. Auch Maxwell Gyamfi könnte den Verein noch verlassen und so ein qualitatives Loch in die Innenverteidigung reißen.

VfL Osnabrück spielt durchwachsene Vorbereitung

Und dann wäre da noch die Vorbereitung, die gemessen an den Ergebnissen eher durchwachsen war. Gegen Oberligist TuS Bersenbrück gab es zu Beginn lediglich ein Unentschieden, Zweitligist Hannover 96 erwies sich im Anschluss als zu stark. Hoffnung macht ein souveränes 4:0 gegen Rödinghausen, Zweifel wiederum nährt die Generalprobe gegen Eintracht Braunschweig – inklusive der Aussagen von Trainer Uwe Koschinat, dass sein Team nicht bereit gewesen sei, „auch mal brutal zu spielen“, man aber trotz der 1:5-Klatsche auch nicht alles über den Haufen werfen wolle.

Alles drin für den VfL Osnabrück gegen Sandhausen

Und so beinhaltet das erste Saisonspiel der Lila-Weißen am Samstag gegen den SV Sandhausen aus der Außensicht jede Menge Potenzial für Überraschungen – in beide Richtungen. Dabei ist die erste Partie nicht unbedeutend, wie auch Koschinat weiß, der betont, dass „schon immer ein bißchen was davon abhängt, wie man in so eine Saison startet“. Man müsse sehen, „dass wir die drei Punkte unbedingt wollen“, nimmt der Trainer sein Team in die Pflicht.

Der erste Gegner wird dabei sicher zu den Konkurrenten im die vorderen Plätze zählen. Dazu kommen die Absteiger Wehen Wiesbaden und Hansa Rostock, starke Teams aus Dresden, Bielefeld und Ingolstadt. Für den VfL Osnabrück könnte dennoch einiges drin sein – Kapitän Beermann ist jedenfalls zuversichtlich: „Wir sind allgemein auf einem guten Weg. Die Jungs, die dazugekommen sind, sind hervorragende Jungs.”

Magenta-TV und kein VAR

Was dabei herauskommt, können Fans des VfL Osnabrück am Samstag im Stadion oder am heimischen Fernseher verfolgen. Übertragen wird die Partie wie alle Spiele der 3. Liga bei Magnet TV, lediglich ausgewählte Duelle laufen in den dritten Programmen im Free-TV. Eine weitere Umstellung erwartet die Zuschauer direkt beim Spielgeschehen: Den mal geschätzten, mal verhassten Videoschiedsrichter gibt es in der 3. Liga nicht – er wurde jüngst von den Verantwortlichen abgelehnt.


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

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