Rund 25.000 Menschen demonstrierten nach Polizeischätzungen am vergangenen Samstag (27. Januar) im Osnabrücker Schlossgarten gegen Rechtsextremismus – landesweit waren es in den vergangenen Tagen sogar rund 250.000 Personen. Das teilte das niedersächsische Innenministerium unter der Woche in Hannover mit.
Demnach gab es im Zeitraum zwischen dem 15. und dem 28. Januar in Niedersachsen rund 100 Veranstaltungen, die sich gegen Rechtsextremismus richteten. Noch größer als die Kundgebung in Osnabrück war lediglich eine Versammlung in der Landeshauptstadt Hannover, an der etwa 35.000 Menschen teilnahmen.
Auch in Melle wurde demonstriert
Weiterhin wies das SPD-geführte Ministerium auch auf Kundgebungen in kleineren Städten in ganz Niedersachsen hin. So waren am vergangenen Samstag etwa in der Kreisstadt Melle im Osnabrücker Landkreis ebenfalls rund 4.000 Menschen auf die Straße gegangen.
„Mehr als 250.000 Menschen haben gezeigt, sie stehen für unsere Werte und das hohe Gut der freiheitlich demokratischen Grundordnung ein“, sagte Innenministerin Daniela Behrens der Nachrichtenagentur dpa. Explizit dankte die SPD-Politikerin auch den Polizistinnen und Polizisten, die in einer Vielzahl für die Sicherheit an den Versammlungsorten gesorgt hätten.
„Remigrationstreffen“ als Auslöser
Hintergrund der Versammlungen, an denen bundesweit mittlerweile sogar über eine Million Menschen teilgenommen haben, ist eine Reportage des Medienhauses Correctiv. In dieser hatten Journalistinnen und Journalisten ein Treffer radikalen Rechter am 25. November in Potsdam öffentlich gemacht, an dem neben einzelnen CDU- und Werteunion-Mitgliedern vor allem Politiker aus Reihen der teilweise gesichert rechtsextremen Bundestagspartei AfD teilgenommen hatten.
Bei dem Treffen wurde unter anderem über „Remigration“ gesprochen“, also der zwanghaften Rückführung einer großen Anzahl von Menschen ausländischer Herkunft. Insbesondere die AfD hatte in der Folge laut aktueller Umfragewerte einige Prozentpunkte im Wahlkampf einbüßen müssen.
Kundgebung in Georgsmarienhütte am Wochenende
Auch für das kommende Wochenende sind wieder einige Kundgebungen gegen Rechtsextremismus, Nationalsozialismus und Faschismus geplant, unter anderem in Georgsmarienhütte im Osnabrücker Landkreis.