Fast 70 Prozent Ballbesitz, 25 Torschüsse und neun Minuten Nachspielzeit reichen dem VfL Osnabrück nicht, um in einem echten Abstiegskampf über ein 0:0-Unentschieden gegen den direkten Konkurrenten Hansa Rostock hinauszukommen. Die Luft für die Lila-Weißen im Tabellenkeller wird dadurch immer dünner.
Am Ende sackten (nicht nur) die Osnabrücker völlig erschöpft zu Boden. Trotz teils drückender Überlegenheit und zahlreichen Torchancen war ihnen in den aufgrund von zahlreichen Unterbrechungen unter anderem durch erneute Fanproteste weit über 100 Spielminuten kein Treffer gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Hansa Rostock gelungen – zu wenig, um den Anschluss an das rettende Ufer zumindest wieder herzustellen. Dabei sah während des gesamten Spiels eigentlich nur wenig nach einem 0:0 im „Abstiegsduell“ aus.
Tennisbälle unterbrechen munteren Auftakt
Mit Thomas Goiginger setzte VfL-Trainer Uwe Koschinat auf einen Neuzugang in der zuletzt schwächelnden Offensive. Nach rund zehn Minuten meldeten sich die Lila-Weißen dann direkt vor des Gegners Tor an, Christian Conteh vergab jedoch aus kurzer Distanz. Es sollte nicht die letzte Chance des Flügelstürmer bleiben – später mehr dazu. Auf der anderen Seite mischte jedoch auch Hansa mit, zunächst rettete Kühn (8. Spielminute), im Gegenzug der Conteh-Chance verfehlte Junior Brumado aus wenigen Metern das leere Tor.
Der muntere Auftakt wurde nach 14 Minuten von den mittlerweile üblichen Fanprotesten bezüglich der DFL-Investorpläne unterbrochen. Ganze vier Mal stand das Spiel in den Folgeminuten aufgrund eines „Tennisball-Regens“. Fußballerisch ging währenddessen nur wenig – und auch im Anschluss blieb die Partie zerfahren. Der VfL übernahm dabei zwar die Spielkontrolle, Kombinationen oder gar nennenswerte Torchancen blieben allerdings aus – auch in den elf Minuten Nachspielzeit der ersten Hälfte.
Kolke verhindert Hansa-Rückstand
Besser wurde es nach dem Seitenwechsel, die erste Chance des VfL gehörte wieder Christian Conteh. Dieses Mal kam der Flügelstürmer aus kurzer Distanz per Kopfball zum Abschluss, fand seinen Meister allerdings in Hansa-Schlussmann Markus Kolke (52.). Spielten dessen Vorderleute in den Anfangsminuten der zweiten Halbzeit noch ein wenig mit, gab der VfL fortan klar den Ton an.
Die nächste Gelegenheit vergab Erik Engelhardt (54.), ehe einige Wechsel auf beiden Seiten die Offensivbemühungen des VfL unterbrachen. Koschinat wechselte offensiv – und seine Elf suchte zum Schluss hin wieder verstärkt den Weg nach vorne. Fällig war das 1:0 spätestens in der 86. Minute, doch wieder rettete Kolke die Rostocker mit starker Parade. Zwei Minuten später war der Schlussmann der Gäste dann geschlagen, doch ein Verteidiger rettete einen Abschluss von „Otschi“ Wriedt auf der Linie.
Neun Minuten oben drauf
Neue Hoffnung brachte der der Mehrheit der erneut über 15.00 Zuschauern an der Bremer Brücke die angezeigte Nachspielzeit: neun Minuten. Michael Cuisance zog noch einmal einen Freistoß, doch Dave Gnaase setzte das Leder in der Mauer. Nach einer letzte Ecke in der elften Minute der Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Robert Stegemann auch das letzte Aufbäumen der Lila-Weißen.
Für den VfL sieht es im Tabellenkeller durch das Unentschieden gegen den direkten Konkurrenten immer düsterer aus. Zwölf Punkte stehen auf der Habenseite – neun fehlenden bis zum rettenden Ufer. 13 Spiele stehen noch aus, weiter geht es am kommenden Sonntag in Elversberg.