Der VfL Osnabrück kommt in der 3. Liga weiterhin nicht in Tritt: Beim bis dato sieglosen Tabellenletzten SV Waldhof Mannheim verlieren die Lila-Weißen trotz zwischenzeitiger Führung durch ein spätes Gegentor mit 2:3.
Nachdem sich der VfL in den vergangenen Partien zu oft zu anfällig in der Verteidigung zeigte, wählte Trainer Uwe Koschinat im sechsten Saisonspiel eine defensivere Aufstellung und brachte neben Niklas Wiemann für Maxwell Gyamfi mit Yigit Karademir auch einen dritten Innenverteidiger von Beginn an. Im Angriff mussten die Lila-Weißen dafür auf “Chance” Simakala verzichten, der verletzt in der Heimat blieb.
Mannheim braucht eine Chance, VfL antwortet schnell
Im Carl-Benz-Stadion präsentierten sich die Osnabrücker in den ersten Minuten überlegen, brauchten allerdings rund 20 Minuten bis zur ersten guten Chance, bei der Joel Zwarts das Tor schlussendlich allerdings deutlich verfehlte. Quasi aus dem Nichts gelang stattdessen den Hausherren, die unter der Woche den Trainer wechselten, drei Minuten später die Führung durch den im Fünfmeterraum des VfL frei stehenden Felix Lohkemper (22. Spielminute)
Wiederum nur drei Minuten später fanden die Gäste die perfekte Antwort: Erneut kam Zwarts zum Abschluss, der es dieses Mal besser machte als noch bei seinem ersten Versuch und eine Flanke von Niklas Niehoff mit links vollendete.
Pfiffe vor der Pause
Beide Mannschaften bemühten sich nach den wilden Minuten inklusive zwei Toren um mehr Ruhe im Spiel und verzeichneten jeweils noch eine aussichtsreiche Chance vor der Pause: Zunächst verfehlte Lars Kehl für den VfL von der Sechzehnerkante das Tor knapp (35.), dann konnten die Hausherren einen Wiemann-Fehler nicht für sich nutzen (39.). Insgesamt plätscherte das Spiel allerdings eher vor sich hin, sodass beide Teams mit ersten Pfiffen der Fans in die Kabinen begleitet wurden.
Thalhammer und Boyd kommen
Während der VfL unverändert aus der Pause kam, wechselten die Gastgeber gleich drei Mal. Neben dem Ex-Osnabrücker Maximilian Thalhammer kam unter anderem Angreifer Terrence Boyd ins Spiel – beide Joker sollten später noch entscheidend ins Spielgeschehen eingreifen. Einen ersten Warnschuss gab der Stürmer nur fünf Minuten nach dem Seitenwechsel aus spitzem Winkel ab.
Kehl bringt Osnabrück in Führung – Mannheim antwortet
Der Treffer fiel jedoch auf der anderen Seite: Lars Kehl verpasste im Tempodribbling eigentlich den Zeitpunkt des Abspiels, machte es selbst dafür umso besser und traf mit einem wuchtigen Schuss ins untere linke Eck zur 2:1-Führung des VfL. Nach ruhigeren Minuten wachten die Hausherren um die 60. Spielminute wieder auf, immer wieder hatte Boyd seine Füße im Spiel. Die Belohnung gegen nun zu passive und ihre seltenen Vorstöße nicht gut ausspielenden Osnabrücker folgte eine Viertelstunde vor Schluss: Nach einem krummen Abschluss im Anschluss an eine Ecke schaltete ausgerechnet Thalhammer am schnellsten und erzielte aus kurzer Distanz das 2:2.
Bittere Schlussminuten für den VfL
Auch drei Wechsel im Anschluss sollten den Lila-Weißen kein neues Leben einhauchen. Stattdessen suchten die Mannheimer, angepeitscht von wieder aufgetauten Heimfans, den Weg nach vorne – mit Erfolg: Schon in der Nachspielzeit schob Boyd einen durch den VfL-Sechzehner gerutschten Ball zum 3:2 ein. Der VfL fand in den verbleibenden zwei Minuten keine Antwort mehr darauf.
Niederlage gegen den bis vor Anpfiff Tabellenletzten und nur fünf Punkte aus sechs Spielen – so lautet die bittere Bilanz des VfL Osnabrück zum Saisonstart. Die Lila-Weißen stehen damit ohne Punkt-Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz nur auf Rang 15. Im Heimspiel gegen Energie Cottbus am kommenden Dienstag müssen daher fast schon Punkte her.