Die Krise des VfL Osnabrück hat längst historische Ausmaße angenommen. Nach dem 1:1-Unentschieden gegen Alemannia Aachen stehen die Lila-Weißen nach 16 Spieltagen mit gerade einmal elf Punkten in der 3. Liga da – so schlecht wie noch nie in der 125-jährigen Vereinsgeschichte. Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt jedoch: Nicht zwangsläufig muss eine solch schlechte Ausbeute zum aktuellen Saisonzeitpunkt den Abstieg zur Folge haben. Und: Es geht noch schlechter.
In einer Übersicht der schlechtesten Saisonstarts bis einschließlich des 16. Spieltages seit Gründung der 3. Liga zur Saison 2008/09, gemessen an Punkten und bei Punktgleichheit am Torverhältnis, rangiert der VfL „nur“ auf Platz 14 von unten. Gleich viele Punkte sammelten in den ersten 16 Saisonspielen der TSV Havelse (2021/22), Borussia Dortmund II (2012/13), Rot-Weiß Erfurt (2012/13) und Erzgebirge Aue (2022/23).
Nur Havelse stieg am Ende ab
Was dem VfL Hoffnung macht: Von diesen vier Vereinen mit elf Punkten nach 16 Spielen stieg schlussendlich nur einer tatsächlich ab. Havelse landete mit 23 Punkten auf Rang 19. Dortmund, Erfurt und Aue hingegen stabilisierten sich im weiteren Saisonverlauf und erreichten mit jeweils über 40 Punkten den Klassenerhalt. Noch alles drin für den VfL also.
Es geht noch schlechter
Um den Blick auf die schlechtesten Saisonstarts zu komplettieren: Zehn Punkte aus den ersten 16 Spielen holten Carl Zeiss Jena (2011/12), Werder Bremen II (2008/09) und Erfurt (2017/18). Während Bremen sich mit 40 Punkten und der besseren Tordifferenz gerade noch rettete, stiegen Jena und Erfurt ab. Erfurt hält bis heute mit 13 Punkten den Negativrekord für den punktmäßig schwächsten Absteiger, der eine Saison zu Ende spielte. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass der Verein aufgrund eines Insolvenzverfahrens während der Saison Punkte abgezogen bekam. Laut offizieller Statistik noch schlechter war Türkgücü München, das sich in der Saison 2021/22 während des Spielbetriebs zurückzog und mit 0 Punkten abstieg.
Neun Punkte sammelten Eintracht Braunschweig (2018/19), der SC Freiburg II (2023/24) und der MSV Duisburg (2023/24). Während Braunschweig sich rettete, stiegen die beiden anderen Teams ab.
„Spitzenreiter“ Jena
Auf sieben Punkte brachten es die Stuttgarter Kickers (2008/09) und der Chemnitzer FC (2017/18). Beide stiegen ab, auch aufgrund von Punktabzügen wegen Verstößen. Negativer „Spitzenreiter“ mit sechs Punkten ist Carl Zeiss Jena (2019/20), das ebenfalls chancenlos abstieg.