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0:4 gegen Schalke: VfL Osnabrück muss zurück in Liga 3

Keine 365 Tage nach der sensationellen wie überraschenden Aufstiegsfeier am 27. Mai 2023 ist der VfL Osnabrück zurück auf dem Boden der Tatsachen angelangt. Das 0:4 gegen den FC Schalke 04 am Dienstagabend (7. Mai) ist für die Lila-Weißen gleichbedeutend mit dem sicheren Abstieg aus der 2. Bundesliga.

Das Spielgeschehen im leeren Millerntor-Stadion des FC St. Pauli (warum dort und ohne Zuschauerinnen und Zuschauer gespielt wurde, erfahrt ihr hier) lässt sich in wenig Worten zusammenzufassen. Nach fünf Minuten stand es 2:0 aus Sicht der FC Schalke, dem der VfL auch in der Folge nicht gewachsen war. Nach dem Seitenwechsel legte der Bundesligaabsteiger mit zwei weiteren Treffern nach, verpasste bei zwei Aluminium-Treffern sogar einen noch höheren Sieg und sicherte damit selbst den Klassenerhalt nach ebenfalls enttäuschender Saison. Der VfL hingegen präsentierte sich schlicht nicht zweitligawürdig und steht daher auch folgerichtig zwei Spieltage vor Saisonende als Absteiger fest.

Geschäftsführer melden sich zu Wort

Direkt im Anschluss an die Partie meldeten sich die beiden Geschäftsführer der Osnabrücker emotional zu Wort und zeigten sich bereits kämpferisch mit Blick auf die nächste Saison – klare Zielvorgabe inklusive. „Auch wenn man sich mit dem Gedanken aufgrund des Saisonverlaufs seit einiger Zeit auseinandersetzen musste, ein Abstieg ist immer schmerzhaft, er tut unglaublich weh, darauf kann man sich emotional nicht vorbereiten. Die Enttäuschung ist groß, der Klassenerhalt war unser ambitioniertes Ziel. Wir wussten um die schwere dieser Aufgabe, um die herausfordernden Rahmenbedingungen hier am Standort und müssen eingestehen, dass wir im Rückblick hätten einige Aspekte anders bewerten und entscheiden müssen. Nun brauchen unsere Fans, Partner und Sponsoren, aber auch wir intern ganz sicher einen Moment, um uns zu schütteln“, erklärt Dr. Michael Welling, kfm. Geschäftsführer des VfL auf der Homepage des Vereins.

Welling weiter: „Doch ich bin davon überzeugt, die Enttäuschung wird schnell einer Aufbruchstimmung weichen. Wer die unfassbare Unterstützung unserer Fans und Partner trotz der sportlichen Situation in dieser Saison mitbekommen und erlebt hat, der weiß nicht nur, dass es beim VfL um weitaus mehr geht als einen sportlichen Moment. Der weiß auch, dass die begonnene Weichenstellung schon morgen weiter unser Handeln bestimmt.“

Auch mit Blick auf die ebenfalls nicht zweitligawürdige Infrastruktur des Vereins inklusive einer „kaputten“ Bremer Brücke äußerte sich Welling: „Wir haben auf Basis unserer gemeinsam erarbeiteten und definierten Strategiekonzeption mit dem Gläubigerverzicht in Bezug auf die Eventualverbindlichkeiten, der Weiterentwicklung der Infrastruktur an der Illoshöhe, dem Schinkelberg und der intensiven Planungen hinsichtlich der Bremer Brücke oder der Optimierung der Wertschöpfungstiefe unter anderem im Bereich Vermarkung auch abseits des Rasens viele wichtige Weichenstellungen vorgenommen in den letzten Wochen und Monaten, auf denen wir aufbauen können und von denen wir in der Zukunft weiter profitieren werden.“

An den wichtigsten Handlungsfeldern habe sich trotz dieses bitteren Wechsels der Spielklasse nichts verändert, so Welling: „Wir müssen ganzheitlich unsere sportlichen, wirtschaftlichen und infrastrukturellen Zielsetzungen im Blick behalten und weiterhin konsequent daran arbeiten. Dass unsere Herausforderungen insgesamt, aber auch nach dem nun mit den entsprechenden Konsequenzen sichtbar gewordenen dringenden baulichen Handlungsbedarf an der Bremer Brücke ambitioniert bleiben, darüber sind wir uns im Klaren.“

„Enttäuschung ist riesengroß“

„Wir können es sportlich knapp auf den Punkt bringen, wir haben es trotz einer erkennbar positiven Entwicklung seit der Winterpause nicht geschafft, die große Hypothek der Hinserie mit nur neun Punkten aufzuholen. Die Enttäuschung ist bei allen riesengroß“, ergänzt Philipp Kaufmann, Geschäftsführer Sport. Gleichzeitig dürfe sich jeder Fan, Partner oder Mitarbeitende darauf verlassen, „dass wir auf sportlicher Ebene die Gründe für den Misserfolg schonungslos analysieren, die Fehler klar benennen und vor allem die richtigen Schlüsse daraus ziehen“.

Kaufmann weiter: „Seit März bin ich als Geschäftsführer Teil des VfL und ich habe seither einen großartigen Klub mit fantastischen Menschen und einem starken Umfeld erlebt. Zugleich haben wir in dieser Zeit natürlich bereits für beide Ligen geplant und auch mit der ligaunabhängigen Trainerentscheidung für Uwe Koschinat entsprechend gehandelt. Auch wenn wir das ausgerufene Ziel in diesem Spieljahr nicht erreicht haben, wir bleiben ambitioniert, wir wollen die Basis für erfolgsorientierten Leistungsfußball weiter stärken, wir greifen wieder an! Genau dafür bin ich trotz ungewisser Ligazugehörigkeit in Osnabrück angetreten, genau deshalb hat auch Uwe Koschinat seinen Verbleib ligaunabhängig verkündet und haben sich auch Spieler zum VfL Osnabrück bekannt.“

„Jede Person, die es mit dem VfL hält und heute genauso enttäuscht ist wie wir alle, laden wir herzlich ein, diese Reise gemeinsam mit uns anzutreten – sie hat bereits begonnen und wird ab morgen nun mit feststehender Ligazugehörigkeit konsequent fortgesetzt!“, schließt Kaufmann sein Statement.


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Maurice Guss
Maurice Guss
Maurice Guss absolvierte im Herbst 2019 ein Praktikum bei der HASEPOST. Im Anschluss berichtete er zunächst als freier Mitarbeiter über spannende Themen in Osnabrück. Seit 2021 arbeitet er fest im Redaktionsteam und absolviert ein Fernstudium in Medien- und Kommunikationsmanagement. Nicht nur weil er selbst mehrfach in der Woche auf dem Fußballfeld steht, berichtet er besonders gerne über den VfL Osnabrück.

  

   

 

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