Servalnachwuchs beim Spielen
Eine erfreuliche Nachricht für den Osnabrücker Zoo: Seit Ende Juni beherbergt der Zoo zwei neue Servalkätzchen – die Besucher sind begeistert.
Mit ein bisschen Glück können Besucher im Zoo Osnabrück die zwei neuesten Bewohner entdecken: Zwei Servalkätzchen kamen Ende Juni zur Welt und sind nun immer häufiger im Gehege zu sehen. Besonders gerne balgen sie miteinander oder klettern auf den Bambusstauden umher.
„Ich selbst habe sie bislang auch nur einmal beobachten können, da lagen sie zusammengekuschelt direkt an der Scheibe“, berichtet Jenny Betian, Tierpflegerin in der Afrika-Tierwelt „Takamanda“ im Zoo Osnabrück. „Die ersten Wochen verbringen die Jungtiere nämlich in der Wurfhöhle und erst seit einiger Zeit kommen sie ab und zu, aber auch nicht zu festen Zeiten nach draußen. Wir werden dann von Besuchern informiert, aber bis wir dort sind, sind die Kätzchen meistens schon wieder im Dickicht verschwunden.“ Hinzu kommt, dass Mutter Nahla ihre Jungtiere nicht nur sorgsam bewacht, sondern sie auch verteidigen will, wenn sich die Tierpfleger dem Gehege nähern – selbst, wenn sie Futter bringen und das ist zurzeit sehr begehrt: „Wir verfüttern bestimmt die doppelte Ration an Fleisch, aber wir können das Futter nicht in das Gehege bringen wie sonst. Sobald wir uns der Tür nähern, kommt Nahla und haut mit ihren Pfoten dagegen. Würden wir reingehen, würde sie uns angreifen“, so die Tierpflegerin. Die afrikanischen Wildkatzen sind mit ihren langen Beinen etwas größer als Hauskatzen und eigentlich recht friedlich. Doch zur Jungenaufzucht gehört eben der Beschützerinstinkt und den zeigt Nahla sehr deutlich. Das bekommt auch Kater Tano zu spüren: „Gerade, wenn wir das Futter über den Zaun werfen, kriegen sich beide in die Haare. Mutter Nahla will natürlich zuerst das Futter haben, denn im Moment säugt sie die Kleinen noch und braucht dafür viel Energie. Bald wird sie ihnen zusätzlich zur Milch etwas Fleisch geben, von daher ist es ganz normal, dass sie darauf achtet, ausreichend Futter zu bekommen“, erklärt Betian. Besucher können sich darauf freuen, dass die Kleinen in den nächsten Wochen immer öfter das schützende Dickicht verlassen und auch bei der Fütterung zu sehen sind.
Besuch vom Zootierarzt
In wenigen Wochen steht dann auch Besuch vom Zootierarzt an. „Die ersten Wochen lassen wir Mutter und Jungtiere komplett in Ruhe und schauen nur von außen, ob alles in Ordnung ist. Aber irgendwann müssen wir impfen, das Geschlecht nachschauen und auch den kleinen Mikrochip zur Wiedererkennung setzen. Dafür müssen die Rabauken aber noch etwas wachsen“, so Betian. Die Jungtiere bleiben bis zu einem Jahr bei ihren Eltern, dann sind sie alt genug und ziehen in einen anderen Zoo um – in der Wildbahn würden sie in dem Alter ebenfalls ihr Zuhause verlassen.
Wissenswertes zu Servalen
Der Serval (Leptailurus serval) ist eine mittelgroße, auf dem afrikanischen Kontinent südlich der Sahara verbreitete Wildkatze. Auffällig sind neben den extrem großen Ohren die sehr langen Beine, die ihm in dem hohen Gras der Savanne einen guten Überblick verschaffen. Als Bodenbewohner bevorzugt der Serval neben Savannen auch gemischtes Busch- und Waldland, aber auch Feuchtbiotope. Nichtsdestotrotz ist er ein guter Kletterer und begibt sich bei Gefahr auf Bäume. Der Serval ist, wie viele Katzen, ein typischer Einzelgänger und zeigt ein stark ausgeprägtes Territorialverhalten. Die Tragzeit beträgt circa 77 Tage, die meist zwei bis drei Jungtiere pro Wurf sind ausgesprochene Nesthocker und verbringen in der Wildbahn die ersten vier bis fünf Wochen in ehemaligen Erdferkel- oder Stachelschweinbauten.